Liste giftiger Räucherwerke

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manfred
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Liste giftiger Räucherwerke

Beitrag von manfred »

Diese Liste hier nicht als Grundsatzdiskussion, sondern als Aufzählung von giftigen Räucherstoffen mit den jeweiligen Wirkungen.
Blackmoon-Vagabond

Re: Liste giftiger Räucherwerke - GRUNDSÄTZLICHES

Beitrag von Blackmoon-Vagabond »

GRUNDSÄTZLICHES zu "giftigem" Räucherwerk als allgemeine Information...


Warum gibt es "giftige" Räucherstoffe überhaupt?

Die meisten "giftigen" Räucherstoffe werden verwendet, da ihre Inhaltsstoffe konkrete Wirkungen auf das Bewusstsein haben, also bewusstseinsverändernd oder halluzinogen sind und man genau diese Effekte mit ihnen erreichen will. In der Regel liegen solchen Anwendungen verschiedene kulturelle Traditionen und Überlieferungen zugrunde, die Anwendung solcher Pflanzen geschieht also traditionell in einem kulturspezifischen Zusammenhang und hat dementsprechende Gründe.
Manche giftige Räucherpflanzen werden auch angewendet, weil ihnen einfach eine bestimmte Symbolik zugeschrieben wird. Das ist aber der seltenere Fall, ersteres hingegen der Normalfall.

An dieser Stelle muss man sich aber bewusst machen, dass der Begriff "psychoaktiv", der so gern in diesem Zusammenhang verwendet wird, auf das gesamte Räuchern zutrifft. Räuchern IST psychoaktiv!
Denn jede Substanz, die unsere Psyche irgendwie beeinflussen kann, sei es ganz direkt oder unterschwellig/unbewusst, ist psychoaktiv.
Das bedeutet, auch ein entstressender oder beruhigender oder inspirierender oder gedankenklärender oder anregender Räucherstoff ist psychaktiv... Gemeint sind hier also eigentlich die halluzinogenen / bewusstseinsverändernden Räucherstoffe.


Sind die Wirkungen "giftiger" Räucherstoffe gefährlich?

JA! Es gibt Räucherstoffe, die das Bewusstsein so massiv beeinflussen können, dass neben spirituellen Einsichten auch äußerst unangenehme Erfahrungen in mehr oder weniger beeinflussbaren Bewusstseinszuständen stattfinden können. Das große Problem ist, dass halluzinogene Pflanzen überraschende psychische Wirkungen haben können und Dinge aus dem Unterbewusstsein ins Bewusstsein holen können, die dann völlig unvorbereitet treffen und beispielsweise plötzlich unangenehmen Erinnerungen, Angstzustände oder andere traumatisierende Erlebnisse verursachen können, die nachhaltig beeinflussen oder sogar dauerhaft prägen können. Das ist die eigentliche "Gefahr" dieser halluzinogenen Pflanzen. Dauerhafte Psychosen können dann die Folge sein!
Einige wenige dieser Räucherstoffe können auch körperliche Abhängigkeiten verursachen, aber auch psychische Abhängigkeiten sind möglich, es besteht also auch eine gewisse Suchtgefahr, denn es sind (Natur-)Drogen.
Da diese psychischen Wirkungen vorwiegend durch physisch giftige Subsztanzen hervorgerufen werden, gibt es neben den psychischen Wirkungen auch rein körperliche Nebenwirkungen solcher Räucherungen, wovon Unwohlsein, Übelkeit, Migräne noch zu den harmloseren Folgen zählen. Diese Nebenwirkungen können zwar auch von "normalen" Räucherstoffen ausgelöst werden, wenn wir persönlich den Geruch nicht vertragen oder sie zuviel/zu intensiv sind - also auch, obwohl sie nicht als "giftig" gelten. Die Dosis macht das Gift... und die individuelle Verträglichkeit! ABER die physisch giftigen Wirkstoffe wirken auch deswegen, weil sie den Körper in bedenkliche, grenzwertige Zustände bringen und nicht in einen als angenehm empfundenen Rauschzustand. Es sind lebensbedrohliche Gifte, die die Anwendung solcher Pflanzen vor allem so gefährlich machen! Man kann sich wirklich an ihnen vergiften!!!


Kann man nicht einfach Hinweise für die "richtige" Anwendung geben?

NEIN! Der Wirkstoffgehalt von Pflanzen hängt von Standort, Witterung und mehreren anderen Faktoren ab, so dass man vorher nie weiß, welche Konzentration Wirkstoffe bzw. Gifte in einer Pflanze enthalten sind. Allein deswegen ist ihre Anwendung immer ein gewisses Risiko und die Konsequenzen sind niemals sicher vorhersehbar. Diese Pflanzen sind definitiv nichts für Spaß und Experimente!!!
In Kulturen, die solche Pflanzen traditionell anwenden, gibt es Vorgaben und Anleitung zu ihrem Gebrauch, der meistens im Zusammenhang mit bestimmten Ritualen, also mit ernsthaftem Hintergrund und in abgesichertem Rahmen, stattfindet. Die Pflanzen werden mit Ehrfurcht und Respekt wahrgenommen und deswegen nie leichtsinnig oder unbedacht verwendet. In der Regel hat der Pflanzengebrauch dort eine jahrhunderte- oder jahrtausende alte Mythologie, die auf Kommunikation mit dem "Pflanzengeist basiert".
Solche Kontexte fehlen in unserer Kultur überwiegend.
Vielmehr werden Pflanzen bei uns oft nur aus Neugierde angewendet oder ausprobiert, oder um Probleme auszublenden. Das steigert die Gefährlichkeit der Sache immens, da psychische Labilität eine große Basis für die bereits genannten gefährlichen Wirkungen bietet.


Ist die Anwendung von "giftigem" Räucherwerk verboten?

Ja und nein. Obwohl die persönliche Anwendung als solche nicht verboten oder strafbar ist, sind es zum Beispiel bei Pflanzen, die dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen bzw. der Handel, Besitz und Umgang damit - Dinge, die mit einer Anwendung logischerweise einhergehen. Die meisten anderen Pflanzen dieser Kategorie oder ihre Wirkstoffe gehören in das Arzneimittelgesetz und sind zwar freigestellt oder "verkehrsfähig", viele sind auch heimische Heilpflanzen, die in der freien Natur wachsen. Aber ihre Anwendung setzt dennoch eine ärztliche Anweisung oder Verschreibungspflicht voraus. Auch wenn das die Eigenanwendung nicht verhindern kann, soll es andere Menschen davor schützen, mit solchen Pflanzen ohne ihr Wissen oder ohne fachliche Kenntnisse behandelt zu werden. Deswegen ist der Verkauf dieser Pflanzen nur zu Anschauungs- und Dekorationszwecken erlaubt, nicht aber zur gezielten Anwendung.
Verboten - und verantwortungslos - ist auch das Autofahren unter Drogeneinfluss, die Umwelt darf dadurch nicht zu Schade kommen.


Sind die frei verkäuflichen Räucherstoffe in Shops sicher?

Überwiegend ja. Wenn man nun aber davon ausgeht, dass die "üblichen Verdächtigen" wie die Nachtschattengewächse und andere bekannte Giftpflanzen alle sind, auf die potenzielle Bewusstseinsveränderung zutrifft, dann täuscht man sich!
Im Räucherstoffhandel sind auch einige Substanzen erhältlich und in unsere Räucherkultur integriert worden, die, wie oben schon beschrieben, in den Kulturen der Herkunftsländer bewusst dafür eingesetzt werden, um Trance und andere stark veränderte Bewusstseinszustände auf seherischer oder anderweitig halluzinogener Ebene zu bewirken, zum Beispiel im Schamanismus. Nur sind Räucherstoffe und das Räuchern in Deutschland ein kaum relevantes Thema und auch nicht negativ auffällig im Bereich von Drogenkonsum, der sich heute hauptsächlich ganz anders, bekanntlich auf chemisch produzierte Substanzen oder einzelne Wirkstoffe, ausrichtet. Vor einigen Jahren wurden in der Drogenszene angebliche "Räuchermischungen" mit dem Namen Spice verkauft, die aber als Rauchmischungen zu verwenden waren und synthetisch hergestellte berauschende Substanzen enthielten. All das wurde inzwischen verboten und hat nichts mit dem eigentlichen Räuchern, um das es in diesem Kontext geht, zu tun.

Leider werden manche Pflanzen, um die es geht, aber immer wieder in Räuchermischungen gegeben, ohne dass die Anwender wissen, was enthalten ist. Einfach deswegen, weil sie sich in unserer Räucherkultur eingebürgert haben und es normal geworden ist, über sie in Büchern zu lesen und sie in Gärtnereien im Zusammenhang mit dem Thema kaufen zu können. Das ist nicht zu befürworten!


Wie geht man nun richtig mit solchen Räucherpflanzen um?

Diese Pflanzen sind DA! Sie werden im Zusammenhang mit dem Räuchern beschrieben und erleben aktuell eine große Nachfrage, weil sie uralte Bedeutungen haben und im wiederaufkommenden Interesse für Naturspiritualität und die Traditionen bzw. das naturverbundene Wissen unserer Urkulturen besonders interessant sind. Sie sprechen so sehr an, weil sie magische Bereiche und die "Anderswelt" repräsentieren, mit der die Menschen sich auf ihrem persönlichen spirituellen Weg verbinden möchten. Deswegen macht es keinen Sinn, alle Pflanzen zu tabuisieren oder gänzlich zu verbieten.

Stattdessen kann man nur Wissen vermitteln, das Interessierten im Zweifelsfall hilft, für sich - und nur für sich - richtige Entscheidungen zu treffen. Zu diesem Wissen gehört als allererster Punkt die Gefährlichkeit dieser Pflanzen und die damit einhergehende Frage, ob diese Pflanzen bzw. deren Anwendungen wirklich notwendig sind? Des weiteren sollte man sich über die Wirkzusammenhänge bzw. Giftwirkung klar sein, wovon sie ausgelöst wird und wie sie biochemisch funktioniert. Bezogen auf die pflanzenmagische oder räucherische Absicht kann gesagt werden, dass sie in allen Aspekten vorab durchdacht werden muss und die erste Frage wäre hier, ob es Alternativen gibt, die weniger problematisch sind? Eine Annäherung an solche Pflanzen braucht mindestens größten Respekt und echtes Fachwissen.


QUELLE / AUTORIN: *BlackMoonVagabond* / BUSSARDFLUG.de - Naturspirituelle Website
Blackmoon-Vagabond

Re: Liste giftiger Räucherwerke - NACHTSCHATTENGEWÄCHSE

Beitrag von Blackmoon-Vagabond »

Zuerst einige Zeilen zu den "üblichen Verdächtigen", wenn es um "giftige" Räucherpflanzen geht:

NACHTSCHATTENGEWÄCHSE

In Sachen Räuchern betreffen uns diese Pflanzen hauptsächlich im Zusammenhang mit europäischen Kulten oder dem Hexenglauben sowie aufgrund der Bekanntheit einiger fremdländischer Arten durch ethnobotanische Beschreibungen.
Das Räuchern oder andere Anwendungen dieser Pflanzen hatten schon immer wissentlich den Zweck, sich ihre starken Wirkungen zunutze zu machen, um das Bewusstsein zu verändern oder Kontakt zur 'Anderswelt' aufzunehmen, ebenso nahm man sie natürlich für heilerische Absichten. Wirkstoffe und Zubereitungen aus den Nachtschattengewächsen sind aus der Medizin und Naturheilkunde auch heute nicht wegzudenken.
Nachtschattengewächse wirken WIRKLICH! Sie gehören zu den giftigsten heimischen Pflanzen!!!

Deshalb kann man festhalten, dass man mit diesen Pflanzen eigentlich nicht räuchert, jedenfalls nicht "einfach so". Eine vorsätzliche Anwendung aufgrund ihrer halluzinogenen Zwecke ist riskant..... (siehe 1. Teil dieses Themas!)
Dufterlebnisse hat man mit den wenigsten, riechen diese Pflanzen doch bereits frisch seltsam bis unangenehm. Geht es um symbolische Räucheranwendungen, reicht ganz wenig aus, um feinstofflich viel zu bewirken. Man kann sich jeder Pflanze auch anhand meditativer oder magischer Praktiken annähern oder in Rituale einbinden, ohne sie zu konsumieren.


NACHTSCHATTENGEWÄCHSE sind:


Alraune (Mandragora spp.)

Bilsenkraut (Hyoscyamus spp.)

Engelstrompete (Brugmansia spp.)

Goldkelch (Solandra spp.)

Nachtschatten (Solanum spp.)

Stechapfel (Datura spp.)

Tabak (Nicotiana spp.)

Tollkirsche (Atropa belladonna)

Tollkraut (Scopolia spp.)


EXKURS 1:
Engelstrompete, Goldkelch und Verwandte sowie verschiedene Stechapfel-Arten finden sich im Sommer in annähernd jeder Gärtnerei, wo sie als Balkon- und Zierpflanzen im Angebot sind. Ihre Giftigkeit ist im Allgemeinen bekannt. Annähernd jedes Jahr gibt es Vergiftungen und Todesfälle durch diese Pflanzen, wenn vor allem Jugendliche deren halluzinogene Wirkungen ausprobieren wollen.

EXKURS 2:
Tabak dürfte die als Genussmittel verbreitetste pflanzliche Droge sein. Ihr allgegenwärtiger Konsum täuscht darüber hinweg, dass es sich um eine GIFTpflanze handelt, die auf vielerlei Weise körperlich schädigt und durch ihr hohes Suchtpotenzial schnell abhängig macht. Ursprünglich wurde sie, wie viele andere Pflanzen, in bestimmten Kulturen der Herkunftsländer im Rahmen von spirituellen Ritualen as Halluzinogen verwendet, erst die westliche Welt hat sie zur Alltagsdroge erklärt. Während andere Pflanzen aufgrund dieser Argumente illegalisiert werden, hat dies keine Auswirkungen auf den Tabak, denn eine ganze Industrie und hohe Steuern als lohnende Einnahmequelle machen die Ausnahme möglich...


Persönlicher Kommentar:
Ich hatte es in diesem Leben wahrlich nicht immer leicht, aber bisher habe ich trotzdem meine Antworten immer ohne die "intensive" Anwendung solcher spezieller Pflanzenhelfer bekommen können, obwohl ich ihnen wirklich sehr nahe bin. Brauche ich den Rat dieser oder jener Pflanze, kann ich sie auch einfach mit entsprechender Geisteshaltung besuchen und sie wird mir auf die eine oder andere Weise in ihrem Umkreis ihre Antwort geben, denn alles ist mit allem verbunden...
WALDFUND Dachs-Nachtschatten.jpg
QUELLE / AUTORIN: *BlackMoonVagabond* / BUSSARDFLUG.de - Naturspirituelle Website
Blackmoon-Vagabond

Re: Liste giftiger Räucherwerke - WEITERE "HEXENPFLANZEN"

Beitrag von Blackmoon-Vagabond »

Im Zusammenhang mit ureuropäischer Tradition und "Hexenpflanzen" werden auch weitere Giftpflanzen genannt, die zwar nicht zu den klassischen Räucherpflanzen gehören, die aber dennoch auch immer wieder im Zusammenhang mit dem Räuchern erscheinen.
Einige dieser Pflanzen gehören zu den giftigsten Gewächsen der Natur,
andere sind nicht ganz so stark giftig, haben aber immer noch ein hohes Vergiftungspotenzial!


Blauer Eisenhut (Aconitum napellus) und Verwandte (Aconitum spp.)

Gefleckter Schierling (Conium maculatum)

Roter Fingerhut (Digitalis purpurea) und Verwandte (Digitalis spp.)

Maiglöckchen (Convallaria majalis)

Salomonssiegel (Polygonatum sp.)

Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)

Schwarzer Germer / Weißer Germer (Veratrum nigrum / Veratrum album)

Aronstab (Arum maculatum)

Christophskraut (Actaea spicata)

Zaunrübe (Bryonia sp.)

Nieswurz (Helleborus sp.)



Diese Liste beschränkt sich auf die kritischsten Pflanzen unter den potenziellen Räucherstoffen.


QUELLE / AUTORIN: *BlackMoonVagabond* / BUSSARDFLUG.de - Naturspirituelle Website
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