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Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstein

Verfasst: 08.03.2013, 20:11
von Mineralicon
Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstein

Räume ich also auf mit all den dunklen Mächten :mrgreen: ääähhm ich meine mit all den dunklen, hübsch schimmernden Unsicherheiten und gebe die notwendigen Grundlagen für

Labradorit, Larvikit, Schwarzer Mondstein, Sonnenstein und Co.


Gleich vorweg. Es wird ein wenig trockener und mineralogischer heute. Denn wenn ich anfange Witze über Schwarze Mondsteine zu reissen, dann krieg ich nur Ärger mit den Hexen im Forum.
Und ihr wisst....sich mit Steinheilkundlern anzulegen ist für einen Mineralogen ein Riesen-Spass. Sie mich Hexen anzulegen eher ein Riesen-Problem... für den Mineralogen :lol: Also....Kaugummis ausspucken....Sicherheitsgurte anlegen....und los gehts :mrgreen:


Labradorit, Larvikit, Schwarzer Mondstein, Sonnenstein und Co.

Alle haben etwas gemeinsam: Alle gehören zu der Gruppe der Feldspäte.
Das sind Silicium-Verbindungen, Silikate mit Natrium, Calcium, Kalium, Aluminium.
Eine wichtige Untergruppe bilden sie sogenannten Plagioklase.

Die Minerale aus der Gruppe der Plagioklase unterscheiden sich durch ihre Gehalte an Natrium und Calcium.
Der Mineraloge nennt das eine Mischkristall-Reihe. D.h. wie bei jeder Reihe gibt es ein linkes und ein rechtes Ende.
Das ist die Reihe der Plagioklase:


Albit - Oligoklas - Andesin - Labradorit - Bytownit - Anorthit

Ganz links in der Reihe sitzt also der Albit; ganz rechts in der Reihe der Anorthit.
Diese beiden sind die sogenannten Endglieder der Reihe. Albit ist der Natrium-reichste und Anorthit der Calcium-reichste.

d.h. von links nach rechts nimmt der Calcium-Gehalt der Plagioklase zu:

Natrium --------------------------------------------->>> Calcium


Albit - Oligoklas - Andesin - Labradorit - Bytownit - Anorthit

Ein ganz wichtiges Mineral aus der übergeordneten Gruppe der Feldspäte fehlt in der Reihe:
Der Orthoklas / Adular. Er ist auch ein Feldspat, zeichnet sich aber dadurch aus, dass er kaum Gehalte an Natrium oder Calcium aufweist, sondern neben Alumimium fast nur Kalium.

Und noch ein wichtiges Mineral aus der übergeordneten Gruppe der Feldspäte fehlt hier:
Anorthoklas. Der ist irgendwo zwischen den Plagioklasen (also der Reihe oben) und dem Adular/Orthoklas angesiedelt.
Den merkt ihr euch schonmal....denn der ist wichtig für den Larvikit.

Also: Erste Gemeinsamkeit: Alle sind Silikate und gehören der Gruppe der Feldspäte an.

Gut....die nächste Gemeinsamkeit: Alle diese Minerale kristallisieren nicht einfach so.
Bei der Kristallisation im Zuge der Abkühlung entsteht eine übergeordnete Struktur. Diese Struktur ist von außen meist nicht zu sehen.
Unter dem Mikroskop sieht man aber etwas ganz erstaunliches: Die Minerale sind fast alle aufgebaut wie Lamellen, die parallel zueinander liegen.
Und diese Lamellenstruktur ist der Grund für das Farbenspiel der Feldspäte:
Wenn nämlich Licht auf so einen Kristall fällt, dann kommt es (ähnlich wie beim Opal) zu sogenannten Interferenzerscheinungen. D.h. durch Interferenzen, entstanden durch die Lamellen entstehen die Interferenzfarben und somit das teils farbenprächtige Schillern der Feldspäte.

Alle Steine wie Labradorit, Larvikit, Mondstein, Schwarzer Mondstein haben also größtenteils ein durch Interferenz entstandenes Farbenspiel.

Beim Adular (Ihr erinnert euch, der Kalium-Feldspat) entsteht das sog. Adularisieren. Ein weisslich-bläulicher Schimmer.
Und diese Steine sind euch als sog. Mondstein bekannt. Beim Mondstein ist die o.g. innere Struktur allerdings nicht strikt lamellar sondern eher als eine Aneinanderreihung von Spindeln zu sehen. Das ist auch der Grund für den einzigartigen weiss-bläulichen Schimmer der Mondsteine.

Bei den meisten Plagioklasen (also die Minerale aus der Reihe von oben) sind die Farben kräftiger und bunter.
Das hat etwas mit der Struktur und Anordnung der Lamellen zu tun. Die Erklärung würde aber zu weit führen.

So...nochmal einen Blick auf die Reihe von oben und:
Da findet ihr auch schon den Labradorit. Als ein Mineral der Mischkristallreihe.
Die Labradorite, die ihr kennt sind eigentlich keine reinen Minerale sondern Gesteine. Sie bestehen zwar fast ausschließlich aus
Labradorit, es sind aber auch einige wenige andere Minerale dabei. Aber verantwortlich für das Farbenspiel sind die Interferenzerscheinungen, hervorgerufen durch die lamellare Struktur. Die meisten Labradorite kommen aus Madagaskar.
Die sogenannten Spektrolithe sind auch Labradorite. Allerdings ist Spektrolith eine Bezeichnung für einen speziellen, sehr feinen Labradorit, der aus Finnland kommt.

Und jetzt gehen wir zum nächsten Gestein: Der Larvikit. In der Regel ist der an den Fassaden großer Bankhäuser oder auf dem Friedhof zuhause :lol:
Ursprünglich kommt er aus Norwegen. Der Larvikit ist ein dunkles, fast schwarzes Gestein, das fast ausschließlich aus einem Feldspat besteht. Der wurde oben schon erwähnt: Der Anorthoklas. Hier kommt es (ähnlich dem Labradorit und dem Monstein) zu Interferenzfarben. Beim Anorthoklas sind sie aber bläulich und dieser bläuliche Schimmer in einem schwarzen Gestein zeichnet eben den Larvikit aus.

Die Begriffe Mondstein oder Schwarzer Mondstein sind Handelsnamen.
Mondstein ist meist ein Adular, der Kalium-Feldspat. Und ist in der Regel auch hell, weiss, leicht bläulich.
Er kann aber auch durch Hämatit-Beimengungen rötlich gefärbt sein.
Der Schwarze Mondstein ist so eine Sache. Das kann entweder ein durch Fremdbeimengungen dunkel gefärbter Adular, also ein "echter" Mondstein sein. Das kann aber auch ein dunkler Labradorit sein, der durch schwarze Mineraleinschlüsse eigentlich dann als Labradorit-Katzenauge bezeichnet würde. Da sind auch der Phantasie der Händler wiedermal keine Grenzen gesetzt :) "Schwarzer Mondstein"...klingt ja auch irgendwie magisch :)

Zum Schluss nochmal ein Blick auf die Reihe oben: Da findet ihr noch einen wichtigen Feldspat: Den Oligoklas.
Und den kennt ihr alle vom berühmten Sonnenstein. Das ist ein Oligoklas (aufgrund des Schillerns manchmal auch Aventurin-Oligoklas genannt) mit roten, blättchenartigen Hämatit Einschlüssen. Die Kombination von Interferenz im Oligoklas Feldspat zusammen mit der Reflexion an den Hämatit Blättchen macht ihn dann zu Sonnenstein.


feddisch +##

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 08.03.2013, 20:13
von Steinelfe
wow das ging schnell

noch mal herzlicheen Dank

ich bin wieder total begeistert

Dankeschön +._-{### +._-{### +._-{### ´´+ ´+´*´+

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 08.03.2013, 20:41
von Mineralicon
Nachtrag: Viel Spass beim Lesen ...ich bin heute Abend weg..aber ab morgen wieder da :)

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 08.03.2013, 20:55
von Steinlein
Ich versteh's immer noch nicht ganz... Ist dann ein Adular ein weißer Labradorit, bzw. ein blauer oder Regenbogenmondstein? Und warum hätte der dann so viele Namen? :?:

Aber ich dank Dir für Deine ausführliche Erklärung! Vielleicht macht's beim zweiten mal Lesen ja "klick"! ;-)

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 08.03.2013, 21:02
von Mineralicon
Steinlein hat geschrieben:Ich versteh's immer noch nicht ganz... Ist dann ein Adular ein weißer Labradorit, bzw. ein blauer oder Regenbogenmondstein? Und warum hätte der dann so viele Namen? :?:
Weil es schick klingt :mrgreen:

Nochmal: Ein Adular ist ein Orthoklas, also der Kalium-Feldspat. Der Labradorit ist ein Plagioklas, also ein Natrium-Calcium-Feldspat.
Beide sind völlig unterschiedliche Minerale !
Es gibt also mineralogisch gesehen keinen weissen Labradorit ! Aber....Weisser Labradorit hört sich nach etwas ganz Besonderem an...
genauso wie Schwarzer Mondstein, Klingelts ? :mrgreen: Nun ja..und so klingelt die Kasse des einen oder anderen Händlers deutlich öfter, wenn man bestimmte Mondsteine, also Adulare auch mal als seltenen magischen Weissen Labradorit anbietet :lol:
Änliche Überlegungen gelten für magisch blauen Mondstein oder Regenbogenmondstein.

Jetzt bin ich aber weg.... bis morgen :)

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 08.03.2013, 22:26
von PieterSit
Hallo Mineralicon, super toller Vortrag []mµ8[ Danke, ja sowas laß ich mir gerne gefallen ?)=)=(( mit Deinem Einverständnis hänge ich mal ein paar Bilder dran, wenns nicht ´+''# paßt, bitte Info, dann kommen sie ins Nirvana ´+ß´+ß´+ß

Liebe Gedanken PieterSit.
lab 1.jpg
lab 2.jpg
lab 3.jpg
lab 4.jpg

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 08.03.2013, 23:24
von Steinlein
Die Bilder sind ne tolle Idee! Dankeschön! +#

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 10:43
von Steinlein
Okay, Manfred, dann schreib ich mal weiter... ;-)

Ich hab den Text nun schon 3x gelesen, aber bei meinem Steinchen bin ich immer noch nicht weiter. Möchtest Du dem Kind mal einen Namen geben?
ein-kleiner-schwarzer-labradorit-larvikit-t15596.html

Natürlich dürfen gern auch alle anderen! +#

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 10:47
von Mineralicon
Wenn Du Dich noch bis heute Nachmittag geduldest, dann schreib ich meine Einschätzung in Deinen thread :)

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 10:59
von Steinlein
Klasse! Das ist lieb von Dir! +#

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 11:50
von Wildflower
Mineralicon hat geschrieben: Und jetzt gehen wir zum nächsten Gestein: Der Larvikit. In der Regel ist der an den Fassaden großer Bankhäuser oder auf dem Friedhof zuhause :lol:
In dem Laden, wo ich als letztes gearbeitet habe, war der ganze Tresen aus Larvikit.
Die Chefin sagte aber, es wäre Marmor, Blue-irgendwas.......... :roll: :mrgreen: :roll: :P

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 11:51
von Wildflower
Ääääh - Mineralicon, du hats über 333 Posts....... :roll: ....... :wink:

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 12:34
von Christine
Mineralicon hat geschrieben: ....die nächste Gemeinsamkeit: Alle diese Minerale kristallisieren nicht einfach so.
Bei der Kristallisation im Zuge der Abkühlung entsteht eine übergeordnete Struktur. Diese Struktur ist von außen meist nicht zu sehen.
Unter dem Mikroskop sieht man aber etwas ganz erstaunliches: Die Minerale sind aufgebaut wie Lamellen, die parallel zueinander liegen.
Und diese Lamellenstruktur ist der Grund für das Farbenspiel der Feldspäte:
Wenn nämlich Licht auf so einen Kristall fällt, dann kommt es (ähnlich wie beim Opal) zu sogenannten Interferenzerscheinungen. D.h. durch Interferenzen, entstanden durch die Lamellen entstehen die Interferenzfarben und somit das teils farbenprächtige Schillern der Feldspäte.
in pietersits mikroskopaufnahmen seines labradorits sieht man dies schön. :D
Mineralicon hat geschrieben: Und jetzt gehen wir zum nächsten Gestein: Der Larvikit. In der Regel ist der an den Fassaden großer Bankhäuser oder auf dem Friedhof zuhause :lol:
Ursprünglich kommt er aus Norwegen. Der Larvikit ist ein dunkles, fast schwarzes Gestein, das fast ausschließlich aus einem Feldspat besteht. Der wurde oben schon erwähnt: Der Anorthoklas. Hier kommt es (ähnlich dem Labradorit und dem Monstein) zu Interferenzfarben. Beim Anorthoklas sind sie aber bläulich und dieser bläuliche Schimmer in einem schwarzen Gestein zeichnet eben den Larvikit aus.
zwar hab ich unter meinen keinen ganz schwarzen gefunden, aber das liegt sicher am mischungsverhältnis der gesteins-ingridenzigen ;-)
Larvikit von einem Fliesenabschnitt. Die oben sichtbare Fläche ist geschliffen
Larvikit von einem Fliesenabschnitt. Die oben sichtbare Fläche ist geschliffen
das bläuliche schimmern ist nur zu sehen, je nach einfall des lichtes.. im nachfolgenden bild, das einen ausschnitt von den oben gekennzeichneten 'lamellen' mit blauem schiller darstellt, ist dies gut erkennbar..
Ausschnitt aus dem obigen Bild mit entsprechenden Markierungen
Ausschnitt aus dem obigen Bild mit entsprechenden Markierungen

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 12:42
von pezzottait
Wildflower hat geschrieben:...In dem Laden, wo ich als letztes gearbeitet habe, war der ganze Tresen aus Larvikit.
Die Chefin sagte aber, es wäre Marmor, Blue-irgendwas...
Das liegt sicher an der Nachsilbe -kit! :D Fensterkitt - Glaserkitt - Leinölkitt - Larvikit :lol:

LG pezzottait

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 12:44
von vorollo
Mineralicon hat geschrieben:

d.h. von links nach rechts nimmt der Calcium-Gehalt der Plagioklase zu:

Natrium --------------------------------------------->>> Calcium

Albit - Oligoklas - Andesin - Labradorit - Bytownit - Anorthit
Das ist ein wertvoller Hinweis und insgesamt ein guter Beitrag, danke, ich habe mal etwas gelernt. Es gibt bei den Amphibolen und Pyroxenen (Kettensilikate, meistens monoklynes Kristallsystem) auch solche Übergänge. Z. B. zwischen Ägirin, Hornblende, Augit etc.

Und irgendwann würde es mich interessieren, unter welchen Bedingungen Albit metamorph zu Jadeit umgewandelt wird.

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 12:45
von Christine
Wildflower hat geschrieben:In dem Laden, wo ich als letztes gearbeitet habe, war der ganze Tresen aus Larvikit.
Die Chefin sagte aber, es wäre Marmor, Blue-irgendwas.......... :roll: :mrgreen: :roll: :P
ich schätze mal, daß deine chefin 'bue perl' (einer der unzähligen handelsnamen) nannte.. :)

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 12:53
von Wildflower
Genau das war´s :D

Aber ich habe eine schlechte Erinnerung an den Laden, also lieber schnell wieder vergessen :roll:

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 13:34
von Christine
Mineralicon hat geschrieben: Mondstein ist meist ein Adular, der Kalium-Feldspat. Und ist in der Regel auch hell, weiss, leicht bläulich.
wieder ein paar bilder.. angefangen mit einer varietät von orthoklas: adular.
als erstes in form einer stufe aus östreich, in deren kristallen allerdings kein adularisieren erkennbar ist.
Orthoklas (Varietät Adular) - Stufe _aus Östreich.jpg

im nächste bild - auch adular, diesmal getrommelt.. er zeigt in der draufsicht im gestein lamellenartige struktur u. nur an den seitenflächen teilweise adularisieren.
Orthoklas (Adular) _getrommelt u. gebohrt.jpg

abschließend kein adular :wink: , milchig-blau-weiß schimmernder orthoklas, als schmuckstein..
milchig-blau-weiß schimmernder Orthoklas _ als Schmuckstein  .jpg
milchig-blau-weiß schimmernder Orthoklas als Schmuckstein  .jpg

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 13:42
von Christine
Oligoklas mit blättchenartigen Einschlüssen von Hämatit
Oligoklas mit blättchenartigen Einschlüssen von Hämatit

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 13:57
von Steinelfe
danke christine für die klasse bilder die sind wunderschön.

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 14:00
von Steinlein
Christine, Du bist spitze! +#
Mineralicon hat das Thema wirklich toll erklärt, aber mit Deinen Bildern (und natürlich auch PieterSits) fällt mir das Verstehen echt leichter!
Vielen Dank und macht bitte alle weiter so!

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 14:26
von pale moon
und Christines Oligoklas gefällt mir am Besten,
ein schönes Steinchen :wink:
liebe Grüße

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 15:57
von pale moon
einen sonnenstein kann ich zufügen,
einmal als rohstein und die polierte seite
son1.JPG
son1.JPG (197.35 KiB) 14745 mal betrachtet
son2.JPG
son2.JPG (240.08 KiB) 14745 mal betrachtet

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 17:50
von Mineralicon
Sehr sehr schön ++"#
Gefällt mir sehr gut mit Euren Bildern. Wenn ihr wollt, dann können wir das immer so machen im Mineralogie-Grundlagen Teil.
Und so wird das eine lebendige, wissenschaftlich gut fundierte und sehr gut bebilderte Kategorie.
Was haltet Ihr davon, dass wir auch den "Eye of the Tiger" thread ein wenig mit Bildern aufmöbeln?
Also Tigerauge, Falkenauge, Tigereisen und Pietersit ! Wer hat was Schönes und mag es posten ?
Alle sind eingeladen :)
eye-of-the-tiger-t15646.html

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 17:54
von Flutterby
... oder wir parken unsere Bilder hier und klären alles hier... :D

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 18:00
von Steinlein
Tolle Idee! +#

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 18:28
von Mineralicon
vorollo hat geschrieben:
Mineralicon hat geschrieben:

d.h. von links nach rechts nimmt der Calcium-Gehalt der Plagioklase zu:

Natrium --------------------------------------------->>> Calcium

Albit - Oligoklas - Andesin - Labradorit - Bytownit - Anorthit
Das ist ein wertvoller Hinweis und insgesamt ein guter Beitrag, danke, ich habe mal etwas gelernt.
Wow....das war trocken :lol:

vorollo hat geschrieben:Es gibt bei den Amphibolen und Pyroxenen (Kettensilikate, meistens monoklynes Kristallsystem) auch solche Übergänge. Z. B. zwischen Ägirin, Hornblende, Augit etc.

Und irgendwann würde es mich interessieren, unter welchen Bedingungen Albit metamorph zu Jadeit umgewandelt wird.
Das ist dann Mineralogie für Fortgeschrittene; besser gesagt Petrologie (Gesteinskunde); und noch genauer gesagt metamorphe Petrologie.
Das machen wir mal....wenn wir mineralogisch weiter sind.
Hierzu nur ein kurzer Exkurs mit einem hübschen Bild:

Es geht da um metamorphe Gesteine, also Metamorphite. Das sind sog. Umwandlungsgesteine. Also Gesteine, die heute nicht mehr, oder nicht mehr ganz das sind, was sie früher einmal waren. Im Zuge der Erdgeschichte wurden sie auf natürlichem Weg verändert. Und zwar v.a. durch Temperatur (also aufgeheizt), Druck (Verfrachtung in größere Tiefen durch geologische Prozesse). Alle anderen Faktoren klammere ich hier, der Kürze wegen aus.
Diese metamorphen Gesteine steckt man dann -bildlich gesprochen- in bestimmte Schubladen. Auf der einen Schublade steht dann z.B. 3 kbar (also der Druck) und 300 Grad Celsius. Auf einer anderen Schublade z.B. 9 kbar und 400 Grad Celsius. Diese Schubladen nennt der Mineraloge Fazies. Weil sie eben unterschiedlich metamorph überprägte Fazies repräsentieren.
Es gibt die unterschiedlichsten metamorphen Gesteine, die unterschiedlichste Druck-Temperatur-Bedingungen reflektieren.
Eine dieser sog. Fazies ist die sogenannte Blauschiefer-Fazies. Gesteine dieser Fazies bilden sich unter recht hohen Drücken ( so um die 7-11 kbar) und Temperaturen um die 400 Grad Celsius. Wie bei allen dieser Fazies sorgen die erhöhten Druck- und Temperaturbedingungen für Umwandlungen der beteiligten Minerale. Und so kommt es z.B. in der sog. Blauschiefer-Fazies zur Umwandlung von
Albit in Jadeit.
Das führe ich aber jetzt nicht weiter aus; sondern besser ein anderes mal, wenn wir über Metamorphite reden.
Warum heisst die Blauschieferfaazies so? Sie hat ihren Namen von einem Mineral, das für viele Gesteine aus dieser Fazies typisch ist:
Glaukophan. Und dieses Mineral ist übrigens herrlich blau.
Nicht alle Steine aus dieser Fazies enthalten Glaukophan. Nicht alle sind blau. Aber wieso und warum das so ist, führt nun auch zu weit. Vorerst :)
Mein Photo zeigt eine Stufe aus dem Piemont, die fast ausschließlich aus stengeligen, verschrenkt gewachsenen Glaukophan Kristallen besteht.
glaukophan.jpg
glaukophan.jpg (91.73 KiB) 14729 mal betrachtet

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 18:32
von Flutterby
Glaukophan, vielleicht weil wir immer kurzsichtiger werden... Nur so ein Gedanke... +#

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 19:05
von Mineralicon
Flutterby hat geschrieben:Glaukophan, vielleicht weil wir immer kurzsichtiger werden... Nur so ein Gedanke... +#
interessanter Gedanke, liebe Flutterby :) sehen wir es also augenheilkundlich:
Wie der zunehmende Druck eine der Hauptursachen für die Umwandlung eines Gesteins zu einem Blauschiefer (sprich hier Glaukophangestein) darstellt, so ist der zunehmende Augeninnendruck einer der größten Risikofaktoren für die Entwicklung eines Glaukoms. Wenngleich Aristoteles, auf den der Begriff Glaukom zurückgeht, die bläuliche Farbe des Meeres meinte.
Obwohl....er könnte sogar das Mineral Glaukophan gekannt haben. Liegen doch Vorkommen davon auf der griechischen Kykladeninsel Sinfos :)

Das wäre doch nun ein toller Ansatz für die moderne ganzheitlich orientierte Steinheilkunde..... :mrgreen:
Spielt in euren Heilsteinkundebüchern Glaukophan eigentlich eine Rolle ? Nur so ein Gedanke ..... :lol:

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 19:21
von Flutterby
... oder spiegeln uns die Steine, um uns einen Spiegel vors Auge zu halten - weil wir es sonst nicht sehen würden...
Nur so ein Gedanke... :D

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 19:38
von Steinelfe
also ich würde auch sagen die Steine zeigen uns etwas was wir nicht sehen wollen. da der Stein unter großen druck entseht.. nun auch beim Glaukom ensteht großer Druck wenn das lange anhält kann sich z.B. auch die Augenfarbe änder da das Gewebe geschädigt wird. Also auch eine Art Umwandlung geschieht.... (Wer das mal hatte weiß evtl. das das richtige Schmerzen verursachen kann.)vielleicht hift er ja bei Glaukom im Anfangsstadium. Ist zu mindest nen Test wert. Werde es mit vorschlagen.

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 19:44
von Flutterby
Spirituell betrachtet klingt das absolut plausibel für mich... sind wir doch auch nur Entsprechungen der Natur oder Bilder
für bestimmte Geschehnisse oder Ereignisse... :D

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 20:05
von pale moon
ich stelle noch 2 labradorite ein,
dann haben wir die auch hier im thread
labradorit rundum geschl.
labradorit rundum geschl.
labradorit roh/einseitiger schliff
labradorit roh/einseitiger schliff
:wink:

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 20:16
von Mineralicon
Sehr schön :) Vielen Dank.

Ich habe weiter oben schonmal gefragt, ob wir das auch mit dem " Eye of the Tiger" thread machen können?
Also Tigerauge, Falkenauge, Tigereisen und Pietersit ! Wer hat was Schönes und mag es posten ?
Alle sind eingeladen

eye-of-the-tiger-t15646.html

Re: Labradorit - Larvikit - Schwarzer Mondstein - Sonnenstei

Verfasst: 09.03.2013, 20:21
von Steinelfe
darf ich auch noch eien dazu tun?
Ritas sind ja auch schönheiten. ´+´w´++