Re: Neues Familienmitglied ;)
Verfasst: 18.07.2014, 18:17
Also hier habe ich einen alten Text zur Karottensuppe bei mir ausgegraben. Kenne das auch noch aus meiner Ausbildung wo es in der Diätküche extra gekocht wurde.
Ärzte Zeitung, 08.06.2011
Karottensuppe nach Moro könnte auch EHEC lahmlegen
MÜNCHEN/KÖSSEN (wst). Die Karottensuppe nach Moro könnte auch EHEC-Patienten helfen - davon ist Professor Josef Peter Guggenbichler überzeugt, seit 2009 Emeritus der Universitätskinderklinik Erlangen.
Das Rezept hat der Ordinarius der Heidelberger Kinderklinik Professor Ernst Moro 1908 nach Hausmitteln kreiert. Damit sanken bei Kindern die Sterbe- und Komplikationsraten infolge Durchfallerkrankungen drastisch.
Die Zubereitung gehörte lange zum Standard auf pädiatrischen Stationen, verlor dann aber durch Antibiotika und Antidiarrhoika an Bedeutung. Googelt man heute nach Moro'scher Karottensuppe, wird sie vor allem in Abhandlungen und Foren der Tiermedizin gewürdigt.
Nach Angaben von Guggenbichler, der sich seit Jahren für die antibiotikasparende Renaissance der Suppe einsetzt, ist die Wirkung durch Studien und In-vitro-Tests belegt.
Beim Kochen entstehen Oligogalakturonide
Eine Arbeitsgruppe um Guggenbichler und den Wiener Pharmakologen Professor Johann Jurenitsch hat den Wirkmechanismus aufgeklärt: Beim Kochen entstehen saure Oligogalakturonide, die den Rezeptoren des Darmepithels ähneln und an pathogene Darmkeime andocken.
Sie fungieren wie Analoga, die die Rezeptoren der Keime blockieren und so deren Adhäsion an die Darmwand verhindern. Folglich werden die Erreger ausgeschieden, so Guggenbichler auf Anfrage der "Ärzte Zeitung".
Auch EHEC-Patienten könnten profitieren, wenn sie die Moro'sche Karottensuppe gleich beim Beginn blutiger Durchfälle mehrmals täglich über einige Tage einnehmen würden.
und noch ein Artikel dazu:
Karotten können Antibiotika ersetzen
von Wolfgang Kappler
Erlanger und Wiener Forscher haben jetzt herausgefunden, warum bestimmte Inhaltsstoffe von Karotten, Äpfel, Heidel- und Preiselbeeren Durchfälle bereits nach 2 Tagen zum Abklingen bringen und warum sie vielen Antibiotika überlegen sind und diese teilweise ersetzen können.
Noch vor hundert Jahren starben etwa in Münchner Kinderheimen rund 95 Prozent der an Durchfall erkrankten Kinder. Die tragische Situation besserte sich schlagartig mit der Einführung einer speziellen Karottensuppe, mit der der Ordinarius der Heidelberger Kinderklinik Professor Ernst Moro 1908 gute Erfolge bei der Bekämpfung der Diarrhoe erzielte. Das Wirkprinzip indes blieb verborgen. Erst jetzt haben der Leiter der Erlanger Universitätskinderklinik, Professor Josef Peter Guggenbichler und der Wiener Pharmakologe Professor Johann Jurenitsch diesen Mechanismus entschlüsselt.
Durchfall entsteht, wenn Bakterien oder Viren (etwa Coli-Bakterien, Salmonellen oder Rotaviren) den Darm besiedeln und bestimmte Giftstoffe freisetzen. Voraussetzung ist, dass sich der Erreger zuvor an das Organ anheftet. Da Antibiotika starke Nebenwirkungen auf die gesunden Keime haben, besannen sich die Wissenschaftler auf die altbewährten Hausmittel Apfel, Karotte, Heidel- und Preiselbeere. Aus über 100 Inhaltsstoffen fanden sie letztlich das wirksamste Kohlenhydrat. Es sind die sogenannten Oligogalakturonsäuren, die den von den Bakterien angesteuerten
GAL-1-4-Gal-Rezeptor besetzen können. Diese Säuren können bereits in Konzentrationen von lediglich 0.005 Prozent Bakterien in ihrer Haftung vollständig blockieren. Da der Wirkstoff Nahrungsmittelcharakter hat, sei er chemisch-synthetischen Verbindungen überlegen. " In der Nutztierhaltung werden viele Antibiotika eingesetzt, beispielsweise, um Massendurchfälle zu vermeiden. Bei Schweinen konnten wir zeigen, dass unser Kohlenhydrat die Durchfallrate auf 12 Prozent senkte, und damit den Antibiotika deutlich überlegen war," meldet Guggenbichler erst Erfolge. In Karotten wird das wirksame Molekül erst durch
(längeres) Kochen freigesetzt.
Rezept für die Morosche Karottensuppe: 500g geschälte Karotten in einem Liter Wasser eine Stunde kochen, durch ein Sieb drücken oder im Mixer pürieren. Die Gesamtmenge auf einen Liter Wasser auffüllen. Drei Gramm Kochsalz ( ein knapp gestrichener Teelöffel) hinzufügen. Fertig.
Ärzte Zeitung, 08.06.2011
Karottensuppe nach Moro könnte auch EHEC lahmlegen
MÜNCHEN/KÖSSEN (wst). Die Karottensuppe nach Moro könnte auch EHEC-Patienten helfen - davon ist Professor Josef Peter Guggenbichler überzeugt, seit 2009 Emeritus der Universitätskinderklinik Erlangen.
Das Rezept hat der Ordinarius der Heidelberger Kinderklinik Professor Ernst Moro 1908 nach Hausmitteln kreiert. Damit sanken bei Kindern die Sterbe- und Komplikationsraten infolge Durchfallerkrankungen drastisch.
Die Zubereitung gehörte lange zum Standard auf pädiatrischen Stationen, verlor dann aber durch Antibiotika und Antidiarrhoika an Bedeutung. Googelt man heute nach Moro'scher Karottensuppe, wird sie vor allem in Abhandlungen und Foren der Tiermedizin gewürdigt.
Nach Angaben von Guggenbichler, der sich seit Jahren für die antibiotikasparende Renaissance der Suppe einsetzt, ist die Wirkung durch Studien und In-vitro-Tests belegt.
Beim Kochen entstehen Oligogalakturonide
Eine Arbeitsgruppe um Guggenbichler und den Wiener Pharmakologen Professor Johann Jurenitsch hat den Wirkmechanismus aufgeklärt: Beim Kochen entstehen saure Oligogalakturonide, die den Rezeptoren des Darmepithels ähneln und an pathogene Darmkeime andocken.
Sie fungieren wie Analoga, die die Rezeptoren der Keime blockieren und so deren Adhäsion an die Darmwand verhindern. Folglich werden die Erreger ausgeschieden, so Guggenbichler auf Anfrage der "Ärzte Zeitung".
Auch EHEC-Patienten könnten profitieren, wenn sie die Moro'sche Karottensuppe gleich beim Beginn blutiger Durchfälle mehrmals täglich über einige Tage einnehmen würden.
und noch ein Artikel dazu:
Karotten können Antibiotika ersetzen
von Wolfgang Kappler
Erlanger und Wiener Forscher haben jetzt herausgefunden, warum bestimmte Inhaltsstoffe von Karotten, Äpfel, Heidel- und Preiselbeeren Durchfälle bereits nach 2 Tagen zum Abklingen bringen und warum sie vielen Antibiotika überlegen sind und diese teilweise ersetzen können.
Noch vor hundert Jahren starben etwa in Münchner Kinderheimen rund 95 Prozent der an Durchfall erkrankten Kinder. Die tragische Situation besserte sich schlagartig mit der Einführung einer speziellen Karottensuppe, mit der der Ordinarius der Heidelberger Kinderklinik Professor Ernst Moro 1908 gute Erfolge bei der Bekämpfung der Diarrhoe erzielte. Das Wirkprinzip indes blieb verborgen. Erst jetzt haben der Leiter der Erlanger Universitätskinderklinik, Professor Josef Peter Guggenbichler und der Wiener Pharmakologe Professor Johann Jurenitsch diesen Mechanismus entschlüsselt.
Durchfall entsteht, wenn Bakterien oder Viren (etwa Coli-Bakterien, Salmonellen oder Rotaviren) den Darm besiedeln und bestimmte Giftstoffe freisetzen. Voraussetzung ist, dass sich der Erreger zuvor an das Organ anheftet. Da Antibiotika starke Nebenwirkungen auf die gesunden Keime haben, besannen sich die Wissenschaftler auf die altbewährten Hausmittel Apfel, Karotte, Heidel- und Preiselbeere. Aus über 100 Inhaltsstoffen fanden sie letztlich das wirksamste Kohlenhydrat. Es sind die sogenannten Oligogalakturonsäuren, die den von den Bakterien angesteuerten
GAL-1-4-Gal-Rezeptor besetzen können. Diese Säuren können bereits in Konzentrationen von lediglich 0.005 Prozent Bakterien in ihrer Haftung vollständig blockieren. Da der Wirkstoff Nahrungsmittelcharakter hat, sei er chemisch-synthetischen Verbindungen überlegen. " In der Nutztierhaltung werden viele Antibiotika eingesetzt, beispielsweise, um Massendurchfälle zu vermeiden. Bei Schweinen konnten wir zeigen, dass unser Kohlenhydrat die Durchfallrate auf 12 Prozent senkte, und damit den Antibiotika deutlich überlegen war," meldet Guggenbichler erst Erfolge. In Karotten wird das wirksame Molekül erst durch
(längeres) Kochen freigesetzt.
Rezept für die Morosche Karottensuppe: 500g geschälte Karotten in einem Liter Wasser eine Stunde kochen, durch ein Sieb drücken oder im Mixer pürieren. Die Gesamtmenge auf einen Liter Wasser auffüllen. Drei Gramm Kochsalz ( ein knapp gestrichener Teelöffel) hinzufügen. Fertig.