Hallo Jenni,
Mit Tauchbädern wäre ich so wie so vorsichtig, wenn da Edelsteine am
Schmuck sind.
Ja, bei opaken (undurchsichtigen) Steinen wie Lapis-Lazuli & Türkise welche einen "kalkigen" Untergrund haben, sollte man ganz auf das chemische Tauchbad verzichten, denn die Steine vertragen die starke Chemie nicht und sind danach hinüber
Woher weiß ich aber, ob er gefärbt ist oder ob er einfach nur so blau abfärbt von Natur aus? Denn Lapis selbst wird ja zermahlen gern als Farbe benutzt. Also könnte auch ungefärbter Lapis in Spülwasser o.ä. abfärben, obwohl er ungefärbt ist?

Das ist nicht so ganz einfach.
Aber eingeweicht in Spülwasser kann ein echter Lapis nicht abfärben. Ich kenne das von gefärbten Korallen, daß sie schnell Farbe lassen, sogar bei nur feuchten Händen...
Lasurit ist der Hauptbestandteil des Lapislazuli und eng verwachsen mit Calcit, Diopsid und kleinen Pyritkörnchen. Das Lasurblau ist dunkelblau und oft nicht gleichmäßig stark gefärbt. Manchmal grünlich, violett bis hellblau. Der Lasurit ist also ein Kontaktmineral, an Kalkstein geknüpft. Zu Pulver zermahlener Lapislazuli ist im Mittelalter bekannt geworden als leuchtend blaues "Ultramarin" und ist ungiftig und unlöslich.
Die Mineralfarbe besteht aus schwefelhaltigem Natrium-Aluminium-Silicat.
Deshalb vermute ich, daß öfter, als dem Weltmarkt bekannt ist, der Lapis-Lazuli gefärbt wird und zwar durch die Eigenfarbe. Sozusagen die Lasurit-Schicht, welche nicht zu Schmuckzwecken verarbeitet werden kann (da z.B. zu dünn) anderweitig verwendet wird, und bei der Aufbereitung, dem Lapis die begehrte Farbe verleiht. Wie genau, das gehandlet wird, bleibt wohl ein Geschäftsgeheimnis.
Es gibt natürlich auch offensichtlich gefärbte Steine, die aber einer Kennerin wie Dir, denke ich, direkt auffallen würden.
Von daher schätze ich, daß Du die "gängigen" Lapissteine hast und ich vermute ganz stark, daß Dein Körper und Dein Schweiß auf den Schwefel reagieren. Denn der Schwefel ist die farbgebende Substanz und verursacht durch chemische Reaktionen das Ultramarinblau.
Der Chemismus vom Lapis-Lazuli (Lasurit) ist:
(Na, Ca)_8[(SO_4, S, Cl)_2|(AlSiO_4)_6]
Also stark chemisch wirksame Elemente wie Natrium, Schwefel und manchmal sogar Chlor..
Wie kann ich denn dann heraus finden, ob der Lapis nun behandelt ist, wenn er abfärbt?
Und was kann denn am besten tun, um das herauszufinden bzw. das weitere Abfärben zu verhindern?
Also wenn Du ganz unsicher bist, dann versuche es einfach mit einem anderen Lapislazuli, von einem komplett anderen Händler und schaust, ob dieser auch abfärbt. Und wenn dem so ist, dann reagierst Du tatsächlich auf den Chemiecocktail des Lapislazuli
Dann könntest Du die Steine lackieren, damit die Oberfläche "imprägniert" ist.
Manche Leute reagieren auch auf hochwertigen Goldschmuck (750er), indem die Ketten auf der Haut abfärben. Da Gold auch einen minimalen Prozentsatz Schwefel enthält (nicht mehr in dem End-Element zu entdecken als Au "Aurum"), kann es vielleicht in Deinem Fall tatsächlich so sein, daß Dein Körper den Schwefel abstößt (jedenfalls chemisch reagiert). Vielleicht kannst Du, falls Dein Körper bei einem anderen Lapis auch so reagiert, Deinen Hausarzt auf Natrium und Schwefel ansprechen. ?!
Denn ob beim Abbau und der unverzüglichen Weiterverarbeitung, also mit dem Lasurit die Farbe "aufgefrischt" wurde, oder nicht, ist glaube ich auch von den besten Edelstein-Bestimmungsgeräten nicht mehr eindeutig Nachzuweisen. Aber wenn unechte Steine "einfach" blau gefärbt wurden, erkennt das ein erfahrenes Auge und auch Seifen und warmes Wasser (auch Salzwasser) zeigen schnell ein Resultat, also daß der Stein "billig" gefärbt ist. "Teuer" färben lohnt sich meistens nicht, deshalb ist mir diese Art unbekannt.
Liebe Grüße
STF