Erklärung Labradorit - Larvikit
Verfasst: 26.05.2024, 13:16
Eine kleine Begriffslehre:
Labradorit
Labradorit ist ein Mineral aus der Mischreihe Natriumfeldspat (=Albit) mit Calciumfeldspat (=Anorthit) Die Mitglieder dieser Mischreihe werden zusammen praktischerweise auch Plagioklase genannt, weil man durch bloßes Hinschauen die Zusammensetzung meist nicht erkennt, erst durch eine entsprechende Analyse. In der chemischen Formel für Labradorit sind ca. 40% +/- 10% der Natrium-Ionen durch Calcium-Ionen ersetzt. Durch eine teilweise Entmischung können sich Lagen mit Na-reichen Schichten und Lagen mit Ca-reichen Schichten bilden. Diese Schichten sind sehr, sehr dünn, in der Größenordnung der Wellenlängen des Lichtes. Tritt nun Licht durch diese Schichten kommt es zu Interferenzen bei verschiedenen Wellenlängen des Lichtes (ähnlich wie bei einem Benzin-Film auf einer Wasseroberfläche), und es werden durch Auslöschung bestimmter Wellenlängen nun die Komplemetärfarben sichtbar. Dieses optische Phänomen KANN bei Labrodorit vorkommen und war namensgebend für das Labradorisieren. Siehe auch : viewtopic.php?t=1281
Larvikit
Im Gegensatz zu Labradorit ist Larvikit KEIN Mineral sondern ein Gestein, zusammengesetzt aus verschiedenen Mineralien. Eines dieser Mineralien ist der Feldspat Anorthoklas, ein Glied der Mischungsreihe Orthoklas (Kalium-Feldspat) mit Albit (Natrium-Feldspat) (siehe oben, Mischdreieck - Alkalifeldspate). Auch diese Seite der Mischreihe neigt unter bestimmten Voraussetzungen zur Entmischung (perthitischer Entmischung). Ergebnis sind jetzt neben weniger gut augebildete Schichten, wie bei der Entmischung in der Plagioklasmischreihe, sondern sehr, sehr kleine spindelförmige Kriställchen, was jetzt entweder zur Mie-Streuung (weißer Schimmer) oder Rayleigh-Streuung (blauer Schimmer) führt (= Mondsteineffekt oder Adularisieren).
Siehe dazu auch viewtopic.php?p=291172#p291172 und https://www.mindat.org/gm/39944 .
Die gelegentliche Bezeichnung des Larvikit als "Schwarzer Labradorit" (leider auch in unserem Forum) halte ich daher für irreführend und bedenklich.
Mit sonnigen Grüßen
pezzottait
Labradorit
Labradorit ist ein Mineral aus der Mischreihe Natriumfeldspat (=Albit) mit Calciumfeldspat (=Anorthit) Die Mitglieder dieser Mischreihe werden zusammen praktischerweise auch Plagioklase genannt, weil man durch bloßes Hinschauen die Zusammensetzung meist nicht erkennt, erst durch eine entsprechende Analyse. In der chemischen Formel für Labradorit sind ca. 40% +/- 10% der Natrium-Ionen durch Calcium-Ionen ersetzt. Durch eine teilweise Entmischung können sich Lagen mit Na-reichen Schichten und Lagen mit Ca-reichen Schichten bilden. Diese Schichten sind sehr, sehr dünn, in der Größenordnung der Wellenlängen des Lichtes. Tritt nun Licht durch diese Schichten kommt es zu Interferenzen bei verschiedenen Wellenlängen des Lichtes (ähnlich wie bei einem Benzin-Film auf einer Wasseroberfläche), und es werden durch Auslöschung bestimmter Wellenlängen nun die Komplemetärfarben sichtbar. Dieses optische Phänomen KANN bei Labrodorit vorkommen und war namensgebend für das Labradorisieren. Siehe auch : viewtopic.php?t=1281
Larvikit
Im Gegensatz zu Labradorit ist Larvikit KEIN Mineral sondern ein Gestein, zusammengesetzt aus verschiedenen Mineralien. Eines dieser Mineralien ist der Feldspat Anorthoklas, ein Glied der Mischungsreihe Orthoklas (Kalium-Feldspat) mit Albit (Natrium-Feldspat) (siehe oben, Mischdreieck - Alkalifeldspate). Auch diese Seite der Mischreihe neigt unter bestimmten Voraussetzungen zur Entmischung (perthitischer Entmischung). Ergebnis sind jetzt neben weniger gut augebildete Schichten, wie bei der Entmischung in der Plagioklasmischreihe, sondern sehr, sehr kleine spindelförmige Kriställchen, was jetzt entweder zur Mie-Streuung (weißer Schimmer) oder Rayleigh-Streuung (blauer Schimmer) führt (= Mondsteineffekt oder Adularisieren).
Siehe dazu auch viewtopic.php?p=291172#p291172 und https://www.mindat.org/gm/39944 .
Die gelegentliche Bezeichnung des Larvikit als "Schwarzer Labradorit" (leider auch in unserem Forum) halte ich daher für irreführend und bedenklich.
Mit sonnigen Grüßen
pezzottait