blauer Stein ein Rätselchen
blauer Stein ein Rätselchen
weil wir eben verunsichert waren ueber einen Albit / Amazonit / oder blau gefärbtem Quarz oder was weiss ich...
Weiss jemand was das hier ist ?
Weiss jemand was das hier ist ?
Re: blauer Stein ein Rätselchen
Sind das alles die gleichen Steine? Und ist die Farbe natürlich?
- Wildflower
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- Registriert: 24.03.2009, 20:03
Re: blauer Stein ein Rätselchen
Für mich sieht die Farbe unnatürlich aus, aber das kann täuschen.
Re: blauer Stein ein Rätselchen
So geht's mir auch. Zumindest die mit den kleinen Drüschen hätt ich sonst für Achate gehalten... 

Re: blauer Stein ein Rätselchen
Kann schon gefärbt sein,
aber ich glaubs eigentlich nicht, dazu fehlt mir auch etwas das Motiv, warum auch diesen laschen Farbton färben...smile...
Ein Hemimorphit in schlechter Qualität könnte es schon vileleicht auch sein. Irgendendwie wie erinnere ich mich dass die Hemimorphite die letzten Jahre als Trommler schon irgendwie lascher waren...
Es gibt doch auch so gemeinen 0815 Opal, wegen dem braunton... Könnte es nicht auch sowas sein, den gibts doch in gruen, rosa und auch blau ?
Obwohl,die sehen wenn sie schön sind so aus:
nochmal zum Vergleich
aber ich glaubs eigentlich nicht, dazu fehlt mir auch etwas das Motiv, warum auch diesen laschen Farbton färben...smile...
Ein Hemimorphit in schlechter Qualität könnte es schon vileleicht auch sein. Irgendendwie wie erinnere ich mich dass die Hemimorphite die letzten Jahre als Trommler schon irgendwie lascher waren...
Es gibt doch auch so gemeinen 0815 Opal, wegen dem braunton... Könnte es nicht auch sowas sein, den gibts doch in gruen, rosa und auch blau ?
Obwohl,die sehen wenn sie schön sind so aus:
nochmal zum Vergleich
- Mineralicon
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Re: blauer Stein ein Rätselchen
Also....lieber Manfred
Erst einen Gartenzaun für Mineralicon basteln (siehe Karneol-thread)
und dann ein kleines blaues Rätsel machen
Fangen wir mit dem leichten an:
1. Deine beiden Bilder opal-gruen.jpg und opal-gruen2.jpg: das ist grüner Andenopal, aus der Mina Acari, in der Provinz Nazca, Peru. Die rotbraunen Muttergesteinsreste und die schwarzen Manganoxid-Dendriten geben eindeutige Hinweise. Das ist übrigens, mineralogisch gesehen ein echter Opal !
2. Die Hemimorphite: Sie zeichnen sich aus durch a) eine eindeutige Schichtung und b) fehlende Transparenz. Ob aber alle Steine im Bild 9863_1-trommelstein-Hemimorphit.jpg wirklich Hemimorphit sind....kann ich von hier aus nicht sagen. Es sieht aber danach aus, dass die Mehrzahl in der Tat Hemimorphit sein kann.
3. Das Bild trommelsteine-klein.jpg, welches Du ja auch im Amazonit-thread gepostet hat:
Es gibt schon blaue Feldspäte, aber sehr sehr selten. Ein bekanntes deutsches Beispiel wären die Feldspäte im Kösseine-Granit aus dem Fichtelgebirge. Dort sind die Feldspäte durch Cordierit blau gefärbt. Es gibt auch noch die sog. Cleavelandite; die können auch blau sein; aber sie sind so fragil, dass man sie nicht trommeln kann. Und aus den anderen blauen Feldspäten (z.B. Kösseine oder ähnliches Material) bekommt man niemals durchscheinende Trommelsteine. Womit wir auch wieder bei Deinem Bild wären: Das Material ist durchscheinend und die für mich erkennbare innere Struktur deutet in keiner Weise auf einen Feldspat hin. Auf den ersten Eindruck würde ich auf Chalcedon tippen. Dafür sprächen die Transparenz und die Struktur. Oder auch nur einfacher Quarz resp. Quarzit. Wobei mind. 3 Steine auf dem Bild durchaus gefärbt sein könnten. Ich würde einen Vorschlag machen: Du schickst mit eine Hand voll davon, und ich mache Analytik. Kostet Dich auch nichts. Dann sind wir alle schlauer.



Fangen wir mit dem leichten an:
1. Deine beiden Bilder opal-gruen.jpg und opal-gruen2.jpg: das ist grüner Andenopal, aus der Mina Acari, in der Provinz Nazca, Peru. Die rotbraunen Muttergesteinsreste und die schwarzen Manganoxid-Dendriten geben eindeutige Hinweise. Das ist übrigens, mineralogisch gesehen ein echter Opal !
2. Die Hemimorphite: Sie zeichnen sich aus durch a) eine eindeutige Schichtung und b) fehlende Transparenz. Ob aber alle Steine im Bild 9863_1-trommelstein-Hemimorphit.jpg wirklich Hemimorphit sind....kann ich von hier aus nicht sagen. Es sieht aber danach aus, dass die Mehrzahl in der Tat Hemimorphit sein kann.
3. Das Bild trommelsteine-klein.jpg, welches Du ja auch im Amazonit-thread gepostet hat:
Es gibt schon blaue Feldspäte, aber sehr sehr selten. Ein bekanntes deutsches Beispiel wären die Feldspäte im Kösseine-Granit aus dem Fichtelgebirge. Dort sind die Feldspäte durch Cordierit blau gefärbt. Es gibt auch noch die sog. Cleavelandite; die können auch blau sein; aber sie sind so fragil, dass man sie nicht trommeln kann. Und aus den anderen blauen Feldspäten (z.B. Kösseine oder ähnliches Material) bekommt man niemals durchscheinende Trommelsteine. Womit wir auch wieder bei Deinem Bild wären: Das Material ist durchscheinend und die für mich erkennbare innere Struktur deutet in keiner Weise auf einen Feldspat hin. Auf den ersten Eindruck würde ich auf Chalcedon tippen. Dafür sprächen die Transparenz und die Struktur. Oder auch nur einfacher Quarz resp. Quarzit. Wobei mind. 3 Steine auf dem Bild durchaus gefärbt sein könnten. Ich würde einen Vorschlag machen: Du schickst mit eine Hand voll davon, und ich mache Analytik. Kostet Dich auch nichts. Dann sind wir alle schlauer.
Zuletzt geändert von Mineralicon am 04.04.2013, 13:40, insgesamt 2-mal geändert.
Re: blauer Stein ein Rätselchen
Bin nicht in Leipzig, vielleihcht schick ich sie dir. Dank fuers Angebot. Will sie aber erst mal selber live sehen. Ich erinner mich aber dass ich mich schon mal gewundert habe beim Auspacken... ich glaub die waren als opal deklariert...
Aber China ist gross und die buddeln schon kraeftig durch die Gegend und trommeln vieles bevor die teure Farben auf guenstige Steine loslassen. Gute Nacht an alle, manfred
halt... wie find ich denn imgooglecache. ...aah ok unter trommelsteine wahrscheinlich...
Aber China ist gross und die buddeln schon kraeftig durch die Gegend und trommeln vieles bevor die teure Farben auf guenstige Steine loslassen. Gute Nacht an alle, manfred
halt... wie find ich denn imgooglecache. ...aah ok unter trommelsteine wahrscheinlich...
Re: blauer Stein ein Rätselchen
hallo manfred,
wenn du hier vergleichen magst
https://www.google.de/search?q=calcit+b ... 58&bih=794
Calcit, blau, China, nur anhand der Bilder, ist meine schwere Vermutung.
wenn du hier vergleichen magst
https://www.google.de/search?q=calcit+b ... 58&bih=794
Calcit, blau, China, nur anhand der Bilder, ist meine schwere Vermutung.
- Mineralicon
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- Registriert: 20.02.2013, 23:08
Re: blauer Stein ein Rätselchen
nun ja.... "nur anhand der Bilder"helmut hat geschrieben:hallo manfred,
wenn du hier vergleichen magst
https://www.google.de/search?q=calcit+b ... 58&bih=794
Calcit, blau, China, nur anhand der Bilder, ist meine schwere Vermutung.

also...ich bin jetzt schon ziemlich ....


1. über 90 % der getrommelten Calcite zeigen typische Merkmale rhomboedrischer Spaltbarkeit und
2. über 90 % der getrommelten Calcite zeigen die typischen inneren Bruchflächen (wobei es sich wahrscheinlich um Korngrenzen handelt)
Beide Merkmale sieht man durchaus auf dieser google Seite....aber nur, wenn man die Bilder auch vergrößert und genau ansieht....allerdings....sehe ich diese für Calcit typischen Merkmale bei Manfreds Steinen nicht...selbst nach 4 Bier

Wie geht das den anderen ?
Übrigens...ist-das-hemimorphit-t16009.html
Das oberste Bild hier zeigt diese typische Struktur eines getrommelten Calcits sehr gut....
sieht jemand hier so etwas bei Manfreds Steinen ?
Vielleicht könnte sich Pezzottait noch dazu äußern

- pezzottait
- Beiträge: 1795
- Registriert: 07.10.2009, 16:50
Re: blauer Stein ein Rätselchen
Ich möchte nur mitteilen, was ich sehe und wie ich vorginge:
Was sehe ich bei Manne´s kleinen Trommlern?
Mehr oder weniger schwach bläuliche Steinchen, die kaum transparent sind, zum Teil eine deutliche Schichtung aufweisen, zum Teil rötlich-braune Einschlüsse zeigen.
Was sehe ich nicht?
Große Spaltflächen oder Korngrenzen, bei einigen könnte man erwarten, dass mit einer Lupe etwas zu erkennen wäre.
Wie würde ich vorgehen?
a) Dichte überprüfen
ρHemimorphit ~3,48 g/cm³
ρCalcit ~ 2,71 g/cm³
ρAlbit ~ 2,60-2,65 g/cm³
Auf Grund dieser Unterschiede müsste der Hemimorphit wohl endeutig unterscheidbar sein.
b) Reaktion mit Säure
Da die Dichte des Calcits und des Albits schon näher beisammen liegen, würde ich hier zusätzlich mit einem Tropfen 10%iger Salzsäure testen.
Während der Albit keine Reaktion zeigen wird, werden sich beim Calcit deutliche Bläschen bilden.
Außerdem, wie ja schon festgestellt, ließe sich der Albit mit einem Messer nicht mehr ritzen.
LG pezzottait
Was sehe ich bei Manne´s kleinen Trommlern?
Mehr oder weniger schwach bläuliche Steinchen, die kaum transparent sind, zum Teil eine deutliche Schichtung aufweisen, zum Teil rötlich-braune Einschlüsse zeigen.
Was sehe ich nicht?
Große Spaltflächen oder Korngrenzen, bei einigen könnte man erwarten, dass mit einer Lupe etwas zu erkennen wäre.
Wie würde ich vorgehen?
a) Dichte überprüfen
ρHemimorphit ~3,48 g/cm³
ρCalcit ~ 2,71 g/cm³
ρAlbit ~ 2,60-2,65 g/cm³
Auf Grund dieser Unterschiede müsste der Hemimorphit wohl endeutig unterscheidbar sein.
b) Reaktion mit Säure
Da die Dichte des Calcits und des Albits schon näher beisammen liegen, würde ich hier zusätzlich mit einem Tropfen 10%iger Salzsäure testen.
Während der Albit keine Reaktion zeigen wird, werden sich beim Calcit deutliche Bläschen bilden.
Außerdem, wie ja schon festgestellt, ließe sich der Albit mit einem Messer nicht mehr ritzen.
LG pezzottait
- Mineralicon
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- Registriert: 20.02.2013, 23:08
Re: blauer Stein ein Rätselchen
Lieber Pezzottait, danke für Deine Ausführungen. Ich denke, sie sind ein interessanter Einblick, wie man auch ohne "schweres mineralogisches Gerät" eine Analytik machen kann, die dann auch häufig zu einem guten Ergebnis führt.
Diese Methoden (Dichtemessung, Bestimmung der Mohshärte, Salzsäure-Test) waren früher in der Mineralogie und Geologie an der Tagesordnung. Die "alten" Mineralogen lebten damit täglich, bis im 20. Jh. moderne Verfahren entwickelt wurden.
Eines dieser Verfahren ist die sog. Röntgenbeugung. Man beschießt das zu untersuchende Material (einen Einkristall oder mehrere Kristallite) mit Röntgenstrahlen und erhält dadurch ein typisches "Muster", welches eindeutige Hinweise auf die innere Struktur gibt.
D.h. die Röntgenstrahlen werden im Inneren des Kristalls gebeugt und zeigen so eindeutige kristallstrukturelle Merkmale an, die dann zu einer Einordnung / Bestimmung des jeweiligen Minerals führen.
Heute bedient man sich häufig der sogenannten Röntgenpulverdiffraktometrie. Der Stein wird gemalen und dann gezielt über einen bestimmten Zeitraum mit Röntgenstrahlen aus unterschiedlichen Winkeln beschossen.
Die Arbeit mit solchen Geräten ist eigentlich sehr zügig und durch eine Computer-gestützte Auswertung meist schnell und zuverlässig. Man "röntgt" eben ein Pulver, häufig macht man einen schnellen Übersichtsscan von ca. 30 Minuten und dann "füttert" man eine spezielle software mit dem Beugungsmuster. Und die greift auf eine große mineralogische Datenbank zurück. Im Fall der blauen Steine wäre das z.B. sehr schnell und eindeutig. Man würde ein Pulver malen, einen 30 Min scan fahren und dann die software füttern. Nach max. 40 Minuten wüsste man ob es Quarz (Chalcedon), Albit, Hemimorphit, Calcit oder auch etwas ganz anderes wäre. Man kann damit sogar Opal-Anteile in einem Chalcedon sehen. Das ist z.B. bei einigen Merliniten, den sog. Dendriten-Opalen der Fall. Für so etwas röntgt man dann aber nicht nur 30 Minuten, sondern mehrere Stunden. Und man braucht auch nicht viel Material des zu untersuchenden Steines. Häufig reicht ein gestrichener Teelöffel oder weniger.
Soweit die "analytische" Ergänzung zu pezzottaits Ausführungen, damit wir einen kurzen Einblick in die Arbeitsweise eines Mineralogen oder "Hobby-Mineralogen" geben
Diese Methoden (Dichtemessung, Bestimmung der Mohshärte, Salzsäure-Test) waren früher in der Mineralogie und Geologie an der Tagesordnung. Die "alten" Mineralogen lebten damit täglich, bis im 20. Jh. moderne Verfahren entwickelt wurden.
Eines dieser Verfahren ist die sog. Röntgenbeugung. Man beschießt das zu untersuchende Material (einen Einkristall oder mehrere Kristallite) mit Röntgenstrahlen und erhält dadurch ein typisches "Muster", welches eindeutige Hinweise auf die innere Struktur gibt.
D.h. die Röntgenstrahlen werden im Inneren des Kristalls gebeugt und zeigen so eindeutige kristallstrukturelle Merkmale an, die dann zu einer Einordnung / Bestimmung des jeweiligen Minerals führen.
Heute bedient man sich häufig der sogenannten Röntgenpulverdiffraktometrie. Der Stein wird gemalen und dann gezielt über einen bestimmten Zeitraum mit Röntgenstrahlen aus unterschiedlichen Winkeln beschossen.
Die Arbeit mit solchen Geräten ist eigentlich sehr zügig und durch eine Computer-gestützte Auswertung meist schnell und zuverlässig. Man "röntgt" eben ein Pulver, häufig macht man einen schnellen Übersichtsscan von ca. 30 Minuten und dann "füttert" man eine spezielle software mit dem Beugungsmuster. Und die greift auf eine große mineralogische Datenbank zurück. Im Fall der blauen Steine wäre das z.B. sehr schnell und eindeutig. Man würde ein Pulver malen, einen 30 Min scan fahren und dann die software füttern. Nach max. 40 Minuten wüsste man ob es Quarz (Chalcedon), Albit, Hemimorphit, Calcit oder auch etwas ganz anderes wäre. Man kann damit sogar Opal-Anteile in einem Chalcedon sehen. Das ist z.B. bei einigen Merliniten, den sog. Dendriten-Opalen der Fall. Für so etwas röntgt man dann aber nicht nur 30 Minuten, sondern mehrere Stunden. Und man braucht auch nicht viel Material des zu untersuchenden Steines. Häufig reicht ein gestrichener Teelöffel oder weniger.
Soweit die "analytische" Ergänzung zu pezzottaits Ausführungen, damit wir einen kurzen Einblick in die Arbeitsweise eines Mineralogen oder "Hobby-Mineralogen" geben

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