Erklärung Labradorit - Larvikit

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pezzottait
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Erklärung Labradorit - Larvikit

Beitrag von pezzottait »

Eine kleine Begriffslehre:
Labradorit
Labradorit ist ein Mineral aus der Mischreihe Natriumfeldspat (=Albit) mit Calciumfeldspat (=Anorthit) Die Mitglieder dieser Mischreihe werden zusammen praktischerweise auch Plagioklase genannt, weil man durch bloßes Hinschauen die Zusammensetzung meist nicht erkennt, erst durch eine entsprechende Analyse. In der chemischen Formel für Labradorit sind ca. 40% +/- 10% der Natrium-Ionen durch Calcium-Ionen ersetzt.
Mischungsdreieck der Feldspäte
Mischungsdreieck der Feldspäte
Durch eine teilweise Entmischung können sich Lagen mit Na-reichen Schichten und Lagen mit Ca-reichen Schichten bilden. Diese Schichten sind sehr, sehr dünn, in der Größenordnung der Wellenlängen des Lichtes. Tritt nun Licht durch diese Schichten kommt es zu Interferenzen bei verschiedenen Wellenlängen des Lichtes (ähnlich wie bei einem Benzin-Film auf einer Wasseroberfläche), und es werden durch Auslöschung bestimmter Wellenlängen nun die Komplemetärfarben sichtbar. Dieses optische Phänomen KANN bei Labrodorit vorkommen und war namensgebend für das Labradorisieren. Siehe auch : viewtopic.php?t=1281

Larvikit
Im Gegensatz zu Labradorit ist Larvikit KEIN Mineral sondern ein Gestein, zusammengesetzt aus verschiedenen Mineralien. Eines dieser Mineralien ist der Feldspat Anorthoklas, ein Glied der Mischungsreihe Orthoklas (Kalium-Feldspat) mit Albit (Natrium-Feldspat) (siehe oben, Mischdreieck - Alkalifeldspate). Auch diese Seite der Mischreihe neigt unter bestimmten Voraussetzungen zur Entmischung (perthitischer Entmischung). Ergebnis sind jetzt neben weniger gut augebildete Schichten, wie bei der Entmischung in der Plagioklasmischreihe, sondern sehr, sehr kleine spindelförmige Kriställchen, was jetzt entweder zur Mie-Streuung (weißer Schimmer) oder Rayleigh-Streuung (blauer Schimmer) führt (= Mondsteineffekt oder Adularisieren).
Siehe dazu auch viewtopic.php?p=291172#p291172 und https://www.mindat.org/gm/39944 .
Die gelegentliche Bezeichnung des Larvikit als "Schwarzer Labradorit" (leider auch in unserem Forum) halte ich daher für irreführend und bedenklich.

Mit sonnigen Grüßen
pezzottait
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Abraxas
Beiträge: 2080
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Re: Erklärung Labradorit - Larvikit

Beitrag von Abraxas »

Dankeschön für diese Erklärung und deine wiederholte Mühe lieber Pezzo

+##+

drück dir
Braxi
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Wildflower
Moderatorin
Beiträge: 23545
Registriert: 24.03.2009, 20:03

Re: Erklärung Labradorit - Larvikit

Beitrag von Wildflower »

Hach, herrje, durch das ganze verschieben habe ich doch glatt vergessen, das ich mich auch bedanken wollte.
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Morgaine999
Beiträge: 12401
Registriert: 29.08.2008, 23:25

Re: Erklärung Labradorit - Larvikit

Beitrag von Morgaine999 »

Hier noch von Matthias Bräunlich ein schöner Artikel dazu
https://www.kristallin.de/Norwegen/Larvikit/Larvikit.html
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Abraxas
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Re: Erklärung Labradorit - Larvikit

Beitrag von Abraxas »

Euch allen Dreien einfach mal ein fettes +._-{### [{³@²
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Wildflower
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Re: Erklärung Labradorit - Larvikit

Beitrag von Wildflower »

[{³@²
Stein-Neuling
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Re: Erklärung Labradorit - Larvikit

Beitrag von Stein-Neuling »

Tolle Erklärung, vielen lieben Dank dafür!! 😊
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Verdita
Beiträge: 111
Registriert: 09.04.2021, 22:07

Re: Erklärung Labradorit - Larvikit

Beitrag von Verdita »

Super Erklärung @pezzottait +._-{###
Ich denke das es in Norwegen gar nicht so viel Larvikit geben kann, wie momentan namentlich im Umlauf ist.
Ich kenne z.B. den Blue Eyes Granit aus Kanada und den Wolgablauen Granit aus der Ukraine. Beides schöne Anorthosite, die wohl des öfteren als "Larvikit" bezeichnet werden.
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Obsidiane
Beiträge: 7079
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Re: Erklärung Labradorit - Larvikit

Beitrag von Obsidiane »

Auch von mir Danke für die Erklärung +._-{### [{³@²
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mui
Beiträge: 1462
Registriert: 25.11.2011, 02:27

Re: Erklärung Labradorit - Larvikit

Beitrag von mui »

Interessant, wie ein Benzinfilm... ich brauch solche Erklärungen. Das Mischungsdreieck der Feldspäte muss ich mir mal beibringen, wenn Zeit ist. Dank auch.
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