Erklärung Labradorit - Larvikit
- pezzottait
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- Registriert: 07.10.2009, 16:50
Erklärung Labradorit - Larvikit
Eine kleine Begriffslehre:
Labradorit
Labradorit ist ein Mineral aus der Mischreihe Natriumfeldspat (=Albit) mit Calciumfeldspat (=Anorthit) Die Mitglieder dieser Mischreihe werden zusammen praktischerweise auch Plagioklase genannt, weil man durch bloßes Hinschauen die Zusammensetzung meist nicht erkennt, erst durch eine entsprechende Analyse. In der chemischen Formel für Labradorit sind ca. 40% +/- 10% der Natrium-Ionen durch Calcium-Ionen ersetzt. Durch eine teilweise Entmischung können sich Lagen mit Na-reichen Schichten und Lagen mit Ca-reichen Schichten bilden. Diese Schichten sind sehr, sehr dünn, in der Größenordnung der Wellenlängen des Lichtes. Tritt nun Licht durch diese Schichten kommt es zu Interferenzen bei verschiedenen Wellenlängen des Lichtes (ähnlich wie bei einem Benzin-Film auf einer Wasseroberfläche), und es werden durch Auslöschung bestimmter Wellenlängen nun die Komplemetärfarben sichtbar. Dieses optische Phänomen KANN bei Labrodorit vorkommen und war namensgebend für das Labradorisieren. Siehe auch : viewtopic.php?t=1281
Larvikit
Im Gegensatz zu Labradorit ist Larvikit KEIN Mineral sondern ein Gestein, zusammengesetzt aus verschiedenen Mineralien. Eines dieser Mineralien ist der Feldspat Anorthoklas, ein Glied der Mischungsreihe Orthoklas (Kalium-Feldspat) mit Albit (Natrium-Feldspat) (siehe oben, Mischdreieck - Alkalifeldspate). Auch diese Seite der Mischreihe neigt unter bestimmten Voraussetzungen zur Entmischung (perthitischer Entmischung). Ergebnis sind jetzt neben weniger gut augebildete Schichten, wie bei der Entmischung in der Plagioklasmischreihe, sondern sehr, sehr kleine spindelförmige Kriställchen, was jetzt entweder zur Mie-Streuung (weißer Schimmer) oder Rayleigh-Streuung (blauer Schimmer) führt (= Mondsteineffekt oder Adularisieren).
Siehe dazu auch viewtopic.php?p=291172#p291172 und https://www.mindat.org/gm/39944 .
Die gelegentliche Bezeichnung des Larvikit als "Schwarzer Labradorit" (leider auch in unserem Forum) halte ich daher für irreführend und bedenklich.
Mit sonnigen Grüßen
pezzottait
Labradorit
Labradorit ist ein Mineral aus der Mischreihe Natriumfeldspat (=Albit) mit Calciumfeldspat (=Anorthit) Die Mitglieder dieser Mischreihe werden zusammen praktischerweise auch Plagioklase genannt, weil man durch bloßes Hinschauen die Zusammensetzung meist nicht erkennt, erst durch eine entsprechende Analyse. In der chemischen Formel für Labradorit sind ca. 40% +/- 10% der Natrium-Ionen durch Calcium-Ionen ersetzt. Durch eine teilweise Entmischung können sich Lagen mit Na-reichen Schichten und Lagen mit Ca-reichen Schichten bilden. Diese Schichten sind sehr, sehr dünn, in der Größenordnung der Wellenlängen des Lichtes. Tritt nun Licht durch diese Schichten kommt es zu Interferenzen bei verschiedenen Wellenlängen des Lichtes (ähnlich wie bei einem Benzin-Film auf einer Wasseroberfläche), und es werden durch Auslöschung bestimmter Wellenlängen nun die Komplemetärfarben sichtbar. Dieses optische Phänomen KANN bei Labrodorit vorkommen und war namensgebend für das Labradorisieren. Siehe auch : viewtopic.php?t=1281
Larvikit
Im Gegensatz zu Labradorit ist Larvikit KEIN Mineral sondern ein Gestein, zusammengesetzt aus verschiedenen Mineralien. Eines dieser Mineralien ist der Feldspat Anorthoklas, ein Glied der Mischungsreihe Orthoklas (Kalium-Feldspat) mit Albit (Natrium-Feldspat) (siehe oben, Mischdreieck - Alkalifeldspate). Auch diese Seite der Mischreihe neigt unter bestimmten Voraussetzungen zur Entmischung (perthitischer Entmischung). Ergebnis sind jetzt neben weniger gut augebildete Schichten, wie bei der Entmischung in der Plagioklasmischreihe, sondern sehr, sehr kleine spindelförmige Kriställchen, was jetzt entweder zur Mie-Streuung (weißer Schimmer) oder Rayleigh-Streuung (blauer Schimmer) führt (= Mondsteineffekt oder Adularisieren).
Siehe dazu auch viewtopic.php?p=291172#p291172 und https://www.mindat.org/gm/39944 .
Die gelegentliche Bezeichnung des Larvikit als "Schwarzer Labradorit" (leider auch in unserem Forum) halte ich daher für irreführend und bedenklich.
Mit sonnigen Grüßen
pezzottait
Re: Erklärung Labradorit - Larvikit
Dankeschön für diese Erklärung und deine wiederholte Mühe lieber Pezzo
drück dir
Braxi
drück dir
Braxi
- Wildflower
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Re: Erklärung Labradorit - Larvikit
Hach, herrje, durch das ganze verschieben habe ich doch glatt vergessen, das ich mich auch bedanken wollte.
- Morgaine999
- Beiträge: 12518
- Registriert: 29.08.2008, 23:25
Re: Erklärung Labradorit - Larvikit
Hier noch von Matthias Bräunlich ein schöner Artikel dazu
https://www.kristallin.de/Norwegen/Larvikit/Larvikit.html
https://www.kristallin.de/Norwegen/Larvikit/Larvikit.html
Re: Erklärung Labradorit - Larvikit
Euch allen Dreien einfach mal ein fettes
- Wildflower
- Moderatorin
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Re: Erklärung Labradorit - Larvikit
Tolle Erklärung, vielen lieben Dank dafür!!
Re: Erklärung Labradorit - Larvikit
Super Erklärung @pezzottait
Ich denke das es in Norwegen gar nicht so viel Larvikit geben kann, wie momentan namentlich im Umlauf ist.
Ich kenne z.B. den Blue Eyes Granit aus Kanada und den Wolgablauen Granit aus der Ukraine. Beides schöne Anorthosite, die wohl des öfteren als "Larvikit" bezeichnet werden.
Ich denke das es in Norwegen gar nicht so viel Larvikit geben kann, wie momentan namentlich im Umlauf ist.
Ich kenne z.B. den Blue Eyes Granit aus Kanada und den Wolgablauen Granit aus der Ukraine. Beides schöne Anorthosite, die wohl des öfteren als "Larvikit" bezeichnet werden.
Re: Erklärung Labradorit - Larvikit
Auch von mir Danke für die Erklärung
Re: Erklärung Labradorit - Larvikit
Interessant, wie ein Benzinfilm... ich brauch solche Erklärungen. Das Mischungsdreieck der Feldspäte muss ich mir mal beibringen, wenn Zeit ist. Dank auch.
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