unbekannter grüner Stein
unbekannter grüner Stein
Hallo zusammen,
gestern war ich das erste mal auf einer Steinemesse und möchte Euch nun gern davon berichten und meine neuen Mitbewohner zeigen. Allerdings ist einer dabei, von dem ich den Namen nicht kenne. Der Verkäufer hat ihn mir als Aventurin geschenkt, aber er glitzert überhaupt nicht. Könnt ihr mir helfen? Hier mal ein Bild von dem Hübschen:
Vielen Dank schonmal!
gestern war ich das erste mal auf einer Steinemesse und möchte Euch nun gern davon berichten und meine neuen Mitbewohner zeigen. Allerdings ist einer dabei, von dem ich den Namen nicht kenne. Der Verkäufer hat ihn mir als Aventurin geschenkt, aber er glitzert überhaupt nicht. Könnt ihr mir helfen? Hier mal ein Bild von dem Hübschen:
Vielen Dank schonmal!
- Dateianhänge
-
- grüner Unbekannter
- 20121022_124651.jpg (70.2 KiB) 7193 mal betrachtet
- Wildflower
- Moderatorin
- Beiträge: 23866
- Registriert: 24.03.2009, 20:03
Re: unbekannter grüner Stein
Das Bild ist nicht so besonders....
Ist der Stein wirklich zweifarbig?

Ist der Stein wirklich zweifarbig?
Re: unbekannter grüner Stein
Ich versuch, ein besseres hinzukriegen. Ja, er ist hauptsächlich grün, aber am "dünnen" Ende kommt eine rötlich-weisse Ecke.
Das grüne im Stein sieht aus wie viele kleine Fussel...
Kann es eine Art Chalcedon sein?
Das grüne im Stein sieht aus wie viele kleine Fussel...
Kann es eine Art Chalcedon sein?
Re: unbekannter grüner Stein
Hm... Ich krieg einfach kein besseres Foto hin. Aber hier noch eins ohne Gegenlicht.
- Wildflower
- Moderatorin
- Beiträge: 23866
- Registriert: 24.03.2009, 20:03
Re: unbekannter grüner Stein
Ich denke schon, das es Aventurin ist, ich habe auch einen mit einem rötlichen Streifen:
Re: unbekannter grüner Stein
Danke, liebe Wildflower!
Dann hab ich schon wieder was dazu gelernt. Ich dachte, Aventurin hat immer so winzige Glitzer-Stückchen.
Vielen Dank!
Dann hab ich schon wieder was dazu gelernt. Ich dachte, Aventurin hat immer so winzige Glitzer-Stückchen.
Vielen Dank!
Re: unbekannter grüner Stein
eigentlich schon...man spricht von "aventurinisieren" - so heißt das Glitzern. Bei manchen sieht man's mehr bei manchen weniger, aber soweit ich weiß muss das jeder Aventurin haben.
Das fusselähnliche Aussehen würde mich jetzt eher irgendwie was in Richtung Moosachat vermuten lassen
Das fusselähnliche Aussehen würde mich jetzt eher irgendwie was in Richtung Moosachat vermuten lassen
Re: unbekannter grüner Stein
Hallo Lizzy,
vielen Dank für Deine Antwort. In dem Stein ist überhaupt kein Glitzer. Die grünen Flöckchen sind allerdings viel feiner und gleichmäßiger als bei meinem Moosachat. Sehr seltsam...
Ich werd noch bissle Vergleichsfotos durchstöbern... oder mir ne bessere Kamera besorgen!
vielen Dank für Deine Antwort. In dem Stein ist überhaupt kein Glitzer. Die grünen Flöckchen sind allerdings viel feiner und gleichmäßiger als bei meinem Moosachat. Sehr seltsam...
Ich werd noch bissle Vergleichsfotos durchstöbern... oder mir ne bessere Kamera besorgen!

Re: unbekannter grüner Stein
So, auch von diesem Steinchen hab ich nun endlich Fotos mit der neuen Kamera gemacht und möcht es nochmal hoch holen. Hättet ihr jetzt vielleicht noch eine Idee?
- Dateianhänge
-
- im Durchlicht
- K640_IMGP0286.JPG (31.13 KiB) 7103 mal betrachtet
-
- grüner unbekannter
- K640_IMGP0283.JPG (86.82 KiB) 7103 mal betrachtet
Re: unbekannter grüner Stein
Chalcedon-haltiger Aventurin, würde ich sagen.
Im Bereich der mikrokristallinen Quarzvarietäten (alle Übergänge zwischen Achaten, Chalcedonen etc.) gibt es immer fliessende Übergänge. Im unüberschaubaren Bereich der mikrokristallinen (oder polykristallinen) Quarze kann man eigentlich keinen Stein als "Typmineral" bezeichnen. Es gibt vielleicht 10 - 15 verschiedene offizielle Mineralbenennungen, daneben gibt es noch 100 weitere immer verwirrendere Handelsnamen und in Wirklichkeit gibt es dann noch ein X-Faches an fliessenden Übergängen und Mischungen. In der Erkruste herrschen beim Prozess der Magma-Abkühlung keine sterilen Bedingungen. Einzig beim Bergkristall und beim Schneequarz waren am Schluss praktisch nur noch wässrige Siliziumlösungen beteiligt. Aber auch völlig klarer Bergkristall enthält ziemlich sicher x-Millionen Fremdatome (z. B. Al, Li und Fe), welche beispielsweise in der Erdkruste einfach zuwenig rakioaktiver Strahlung ausgesetzt waren und daher keine Fremdfarben erzeugten. Kieselsäure ist eine extrem vielseitige Quarz-Grundsubstanz mit unzähligen Einbaumöglichkeiten von Fremdatomen und -mineralien, daher gibt es sie in fester Form auch in allen erdenklichen Varianten, Formen und Farben. Gäbe es Silizium nicht, wäre es in der Mineralienwelt sehr eintönig (abgesehen davon, dass wir ziemlich sicher nicht existieren würden).
V.
Im Bereich der mikrokristallinen Quarzvarietäten (alle Übergänge zwischen Achaten, Chalcedonen etc.) gibt es immer fliessende Übergänge. Im unüberschaubaren Bereich der mikrokristallinen (oder polykristallinen) Quarze kann man eigentlich keinen Stein als "Typmineral" bezeichnen. Es gibt vielleicht 10 - 15 verschiedene offizielle Mineralbenennungen, daneben gibt es noch 100 weitere immer verwirrendere Handelsnamen und in Wirklichkeit gibt es dann noch ein X-Faches an fliessenden Übergängen und Mischungen. In der Erkruste herrschen beim Prozess der Magma-Abkühlung keine sterilen Bedingungen. Einzig beim Bergkristall und beim Schneequarz waren am Schluss praktisch nur noch wässrige Siliziumlösungen beteiligt. Aber auch völlig klarer Bergkristall enthält ziemlich sicher x-Millionen Fremdatome (z. B. Al, Li und Fe), welche beispielsweise in der Erdkruste einfach zuwenig rakioaktiver Strahlung ausgesetzt waren und daher keine Fremdfarben erzeugten. Kieselsäure ist eine extrem vielseitige Quarz-Grundsubstanz mit unzähligen Einbaumöglichkeiten von Fremdatomen und -mineralien, daher gibt es sie in fester Form auch in allen erdenklichen Varianten, Formen und Farben. Gäbe es Silizium nicht, wäre es in der Mineralienwelt sehr eintönig (abgesehen davon, dass wir ziemlich sicher nicht existieren würden).
V.
Re: unbekannter grüner Stein
Oh, interessant. Ich kann zwar dazu nichts beitragen, aber bei dem Anblick fällt mir ein, dass meine Mama daheim auch einen liegen hat, der so aussieht - er hat an beiden Seiten diese gelblichen Spitzen. Dann werd ich mir den mal beim nächsten Besuch auch ein bisschen genauer anschauen.
Re: unbekannter grüner Stein
Lieber Vorollo, müsste der Stein, wenn es ein Aventurin wäre, nicht wenigstens ein bisschen glitzern? Das tut er nämlich garnicht...
Re: unbekannter grüner Stein
Die meisten schon, aber nicht alle. Aventurisieren heisst ja "Glitzern". Aber es ist unmöglich, den Stein anhand von Fotos genau zu klassifizieren. Ich dachte auch noch an Heliotrop, aber dafür ist er zu "milchig-körnig" im Durchlicht. Die Glitzer im grünen Aventurinquarz kommen von Fuchsit-Schüppchen (im orangen kommen sie von Hämatit-Schüppchen). Die müssen nicht zwingend glitzern. Es gibt helle Aventurine, welche gar nicht glitzern. Deiner ist zwar eher dunkel, aber er glitzert nicht, da - meine Überlegung - ein grösserer Anteil an Chalcedon mit reinspielt. Theoretisch könnte es auch grün gefärbter Achat sein. Vielleicht hat noch jemand anderes eine Idee.Steinlein hat geschrieben:Lieber Vorollo, müsste der Stein, wenn es ein Aventurin wäre, nicht wenigstens ein bisschen glitzern? Das tut er nämlich garnicht...
Re: unbekannter grüner Stein
Hallo zusammen,
ich hoffe, es ist okay, wenn ich meinen grünen Stein auch nochmal "vorhole"... Wollt ihr nochmal drüberschauen und mir Eure Ideen verraten?
ich hoffe, es ist okay, wenn ich meinen grünen Stein auch nochmal "vorhole"... Wollt ihr nochmal drüberschauen und mir Eure Ideen verraten?

- Felixdorfer
- Beiträge: 11284
- Registriert: 03.05.2006, 21:28
Re: unbekannter grüner Stein
Hallo Steinlein!
keine Sorge ich habe mir den Stein eh schon gestern angesehen und war noch am Überlegen,
abe ich denek mal dasses bei deinem Stück um einen grünen Jaspis handelt.
lg.
vom Felixdorfer
keine Sorge ich habe mir den Stein eh schon gestern angesehen und war noch am Überlegen,
abe ich denek mal dasses bei deinem Stück um einen grünen Jaspis handelt.
lg.
vom Felixdorfer
Re: unbekannter grüner Stein
Vielen Dank, lieber Felixdorfer!
Jaspis war bis jetzt noch garnicht im Spiel... kann der auch so durchsichtig sein?

Jaspis war bis jetzt noch garnicht im Spiel... kann der auch so durchsichtig sein?
- Felixdorfer
- Beiträge: 11284
- Registriert: 03.05.2006, 21:28
Re: unbekannter grüner Stein
Hallo Steinlein!
kommt ja immer auf die Stärke des also die Dickes des Stückes an,
und Jaspis ist auch ein ein Quarz der zu der Familie der Chalcedone gehört.
lg.
vom Felixdorfer
kommt ja immer auf die Stärke des also die Dickes des Stückes an,
und Jaspis ist auch ein ein Quarz der zu der Familie der Chalcedone gehört.
lg.
vom Felixdorfer
- Wildflower
- Moderatorin
- Beiträge: 23866
- Registriert: 24.03.2009, 20:03
Re: unbekannter grüner Stein
Jaspis ist, laut Buch, immer undurchsichtig.
- Felixdorfer
- Beiträge: 11284
- Registriert: 03.05.2006, 21:28
Re: unbekannter grüner Stein
liebe Wildflower!
Ja du durchsichti ist er ja auch nicht. liebe Wildflower.
er zeigt hal nr dass das Licht dort wo er dünner ist durchscheint. aber hindurchsehen kannst du nciht wie
beieinem Bergkristall oder einem Marienglas.
lg.
vom Felixdorfer
Ja du durchsichti ist er ja auch nicht. liebe Wildflower.
er zeigt hal nr dass das Licht dort wo er dünner ist durchscheint. aber hindurchsehen kannst du nciht wie
beieinem Bergkristall oder einem Marienglas.
lg.
vom Felixdorfer
- Wildflower
- Moderatorin
- Beiträge: 23866
- Registriert: 24.03.2009, 20:03
Re: unbekannter grüner Stein
Hmmm...ich dachte immer, mit undurchsichtig ist eben undurchsichtig gemeint. Durchsichtig und durchscheinend sind ja zwei verschiedene Sachen. Und manchmnal steht da ja auch "undurchsichtig bis durchscheinend" 

Re: unbekannter grüner Stein
Ohje... ich muss noch viel lernen!
Jetzt hab ich mal gemessen. An der stärksten Stelle ist der Stein knapp 10mm dick und ist da trotzdem durchscheinend. Er sieht auch dem "grün" in meinem Heliotrop nicht sehr ähnlich.
P.S.: Gibt es denn eine Art "Stammbaum" der Steine, wo man sehen kann, dass z.B. Jaspis eine Unterart von Chalcedon ist?

Jetzt hab ich mal gemessen. An der stärksten Stelle ist der Stein knapp 10mm dick und ist da trotzdem durchscheinend. Er sieht auch dem "grün" in meinem Heliotrop nicht sehr ähnlich.
P.S.: Gibt es denn eine Art "Stammbaum" der Steine, wo man sehen kann, dass z.B. Jaspis eine Unterart von Chalcedon ist?
- pezzottait
- Beiträge: 1800
- Registriert: 07.10.2009, 16:50
Re: unbekannter grüner Stein
Hallo Steinlein!Steinlein hat geschrieben:...Gibt es denn eine Art "Stammbaum" der Steine, wo man sehen kann, dass z.B. Jaspis eine Unterart von Chalcedon ist...
Eine ganz ähnliche Frage wurde in einem anderen Forum gestellt, und da hat der Buchautor des neuesten Buches über die Entstehung von Jaspisen, Achaten, Opalen und deren Übergängen selbst geantwortet. Schau mal selber, ich möchte mich nicht mit fremden Federn schmücken und Manne wird hoffentlich nichts dagegen haben, wenn ich ausnahmsweise einmal zu einem anderen Forum linke:
http://www.gemologyonline.com/Forum/php ... =6&t=17170
LG pezzottait
Re: unbekannter grüner Stein
Vielen Dank Pezzottait!
Ich hab's mal versucht zu verstehen, aber ich werd wohl noch ein Wörterbuch dazu brauchen. Aber daran soll's ja nicht scheitern! Toll, dass Du so interessante Quellen hast!
Ich hab's mal versucht zu verstehen, aber ich werd wohl noch ein Wörterbuch dazu brauchen. Aber daran soll's ja nicht scheitern! Toll, dass Du so interessante Quellen hast!
Re: unbekannter grüner Stein
Lass dich nicht verrückt machen. In Heilsteinbüchern ist ja immer von Chalcedonen, von Achaten, von Jaspis etc. die Rede. Diese strenge Aufteilung wiederspiegelt jedoch leider nicht immer die Realität, auch wenn uns das viel lieber wäre, denn dann könnten wir unsere Steinchen immer eindeutig zuordnen. Das ist aber nicht so, auch wenn unsere Heilsteinbücher immer die reinen Sorten vorstellen. Die Natur bringt - wie hier im Bereich der mikrokristallinen Quarze - sehr häufig Mischformen heraus. Bei den Granaten, bei den Turmalinen etc. ist es ja auch so. Gesteine trifft man ja praktisch nur in Mischformen an, da sie immer aus mehreren Mineralien zusammengesetzt sind und die Zusammensetzung von Lokalität zu Lokalität abweicht.
Zum Jaspis, schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Jaspis.
Bilderbuchmässig reiner Jaspis ist granular, d. h. körnig aufgebaut und bei 1 cm Dicke nicht durchscheinend, auch nicht unter einer Halogenlampe. Reine Chalcedone sind immer faserig aufgebaut und durchscheinend bei 1 cm Dicke. Achate gehören auch zu den Chalcedonen, daher werden sie ja gerne in Scheiben geschnitten und ans Fenster gehängt. Auch Karneol, Onyx und Sardonyx sind - in der Reinform - Chalcedone. Beide, Japsise und Chalcedone, gehören zu den mikrokristallinen Quarzen, gegenüber den makrokristllinen Quarzen, welche in Kristallquarze (Bergkristall, Amethyst, Citrin, Rauchquarz) und derbe Quarze (z. B. Rosenquarz, Schneequarz, Quarzit etc.) aufgeteilt werden. Und dann gibt es neben den mikro- und makrokristallinen Quarzen (des trigonalen Kristallsystems) noch die amorphen: die Opale nämlich. Die haben gar kein Kristallsystem. Das Silizium "schwimmt" hier sozusagen in der Form von superkleinen Siliziumdioxid-Minikügelchen ungeordnet in der wässrigen Kieselsäure.
Mehr als folgendes wird man bei deinem Stein nicht sagen können: Es handelt sich vermutlich um einen chrom- und eisenhaltigen mikrokristallinen Quarz. Aufgrund seiner körnigen und dennoch leicht durchscheinenden Erscheinung dürfte es sich um einen grünen Jaspis mit Chalcedon-Anteil handeln. Vielleicht sind auch noch chromhaltige Glimmerschüppchen oder andere Einschlüsse in deinem Stein enthalten. Somit wäre dein Stein kein Mineral im engeren Sinne, sondern eher ein Gestein. Das ist ein schöner, grüner Stein. Trigonales Kristallsystem, Siliciumdioxid mit evtl. Chrom- und Eisenanteilen (und sicher noch weiteren Spurenelementen), vermutlich primäre Entstehungsweise (liquidmagmatisch).
Es gibt nun mal häufig Mischformen. Und Mischformen sind nirgendwo so häufig wie bei den mikrokristallinen und derben Quarzen. Es gibt halt extrem viel Silicium in unserer Erdkruste und Silicium ist extrem vielseitig bei der Formannahme. Es kann ja nicht nur als Sand am Meer liegen oder in unseren Gebirgen im Granit eingebaut sein...
V.
Zum Jaspis, schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Jaspis.
Bilderbuchmässig reiner Jaspis ist granular, d. h. körnig aufgebaut und bei 1 cm Dicke nicht durchscheinend, auch nicht unter einer Halogenlampe. Reine Chalcedone sind immer faserig aufgebaut und durchscheinend bei 1 cm Dicke. Achate gehören auch zu den Chalcedonen, daher werden sie ja gerne in Scheiben geschnitten und ans Fenster gehängt. Auch Karneol, Onyx und Sardonyx sind - in der Reinform - Chalcedone. Beide, Japsise und Chalcedone, gehören zu den mikrokristallinen Quarzen, gegenüber den makrokristllinen Quarzen, welche in Kristallquarze (Bergkristall, Amethyst, Citrin, Rauchquarz) und derbe Quarze (z. B. Rosenquarz, Schneequarz, Quarzit etc.) aufgeteilt werden. Und dann gibt es neben den mikro- und makrokristallinen Quarzen (des trigonalen Kristallsystems) noch die amorphen: die Opale nämlich. Die haben gar kein Kristallsystem. Das Silizium "schwimmt" hier sozusagen in der Form von superkleinen Siliziumdioxid-Minikügelchen ungeordnet in der wässrigen Kieselsäure.
Mehr als folgendes wird man bei deinem Stein nicht sagen können: Es handelt sich vermutlich um einen chrom- und eisenhaltigen mikrokristallinen Quarz. Aufgrund seiner körnigen und dennoch leicht durchscheinenden Erscheinung dürfte es sich um einen grünen Jaspis mit Chalcedon-Anteil handeln. Vielleicht sind auch noch chromhaltige Glimmerschüppchen oder andere Einschlüsse in deinem Stein enthalten. Somit wäre dein Stein kein Mineral im engeren Sinne, sondern eher ein Gestein. Das ist ein schöner, grüner Stein. Trigonales Kristallsystem, Siliciumdioxid mit evtl. Chrom- und Eisenanteilen (und sicher noch weiteren Spurenelementen), vermutlich primäre Entstehungsweise (liquidmagmatisch).
Es gibt nun mal häufig Mischformen. Und Mischformen sind nirgendwo so häufig wie bei den mikrokristallinen und derben Quarzen. Es gibt halt extrem viel Silicium in unserer Erdkruste und Silicium ist extrem vielseitig bei der Formannahme. Es kann ja nicht nur als Sand am Meer liegen oder in unseren Gebirgen im Granit eingebaut sein...

V.
Zuletzt geändert von vorollo am 28.12.2012, 14:26, insgesamt 1-mal geändert.
Re: unbekannter grüner Stein
Jaspis ist KEINE Unterart von Chalcedon, siehe obenSteinlein hat geschrieben:Gibt es denn eine Art "Stammbaum" der Steine, wo man sehen kann, dass z.B. Jaspis eine Unterart von Chalcedon ist?

Sie sind aber "verwandt", denn beide enthalten Millionen von Mini-Mikrokristallen, daher nennt man diese Quarze "mikrokristallin".
Beim reinen Chalcedon sind diese Mini-Kristalle faserig (=> durchscheinend) angeordnet und beim reinen Jaspis sind sie körnig (=> nicht durchscheinend) angeordnet.
Wikipedia schreibt dazu: "Jaspis ist nur sehr selten in reiner Form zu finden. Durch Verwachsungen mit Achat und Opal, aber auch durch Fremdbeimengungen von bis zu 20 % wie Tonerde, Eisenoxid, Eisenhydroxid und Manganhydroxid schwanken seine chemischen und physikalischen Eigenschaften sehr stark."
Herzliche Grüsse,
V.
- Wildflower
- Moderatorin
- Beiträge: 23866
- Registriert: 24.03.2009, 20:03
Re: unbekannter grüner Stein
Sehr interessant. Danke, Vorollo 

- pezzottait
- Beiträge: 1800
- Registriert: 07.10.2009, 16:50
Re: unbekannter grüner Stein
Damit da jetzt keine falschen Vorstellungen entstehen:vorollo hat geschrieben:... Und dann gibt es neben den mikro- und makrokristallinen Quarzen (des trigonalen Kristallsystems) noch die amorphen: die Opale nämlich. Die haben gar kein Kristallsystem. Das Silizium "schwimmt" hier sozusagen in der Form von superkleinen Minikügelchen ungeordnet in der wässrigen Kieselsäure....
Silizium kommt in der Natur NIE elementar vor, sondern immer eingebaut in Moleküle. Es liegt daher nicht als Sand am Meer und schwimmt auch nicht in wässriger Kieselsäure herum.
Bei Opalen sind es wie bei allen Quarz-Varietäten SiO4-Tetraeder, die sich entweder zu Christobalit-Kügelchen und Tridymit-Kügelchen zusammenlagern (Opal-CT) oder eben ungeordnet (amorph, Opal A) anordnen. Diese beiden Möglichkeiten sind je nach Alter sehr pörös und in diesen Poren befindet sich Wasser, das leider leicht abgegeben werden kann.
LG pezzottait
Re: unbekannter grüner Stein
Das stimmt natürlich. Sand am Meer ist natürlich Siliziumdioxid, welches als derber Quarzanteil z. B. im Granit eingebaut war und nun im Laufe der Zeit verwittert ist (da die Feldspat- und Glimmeranteile im Granit weicher und weniger witterungsbeständig sind als der darin enthaltene Quarz, welcher dann in den für uns relevanten Grössenverhältnissen "überlebt"). Gedankenspiel: Sand am Meer ist chemisch fast gleich Obsidian. Obsidian als amorphes Siliziumdioxid hat jedoch - vom Vulkan frisch "gebacken" - ein paar Wochen oder Monate auf dem "Buckel", Sand jedoch 100te Millionen von Jahren... Schlussendlich +/- alles Siliziumdioxid...pezzottait hat geschrieben:Silizium kommt in der Natur NIE elementar vor, sondern immer eingebaut in Moleküle. Es liegt daher nicht als Sand am Meer und schwimmt auch nicht in wässriger Kieselsäure herum.
V.
Re: unbekannter grüner Stein
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung! Ich glaub, ich hab's sogar einigermaßen verstanden... 
Toll, dass ihr Euch so viel Mühe macht!

Toll, dass ihr Euch so viel Mühe macht!

-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 7 Antworten
- 1929 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Wildflower
-
- 9 Antworten
- 2347 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von smaragd
-
- 6 Antworten
- 1885 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Obsidiane