Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März wendet sich der Elternprotest Hebammenunterstützung (jetzt Mother Hood e.V. i.G.) an die Öffentlichkeit.
/// Bitte teilt diesen Brief überall. Bei Politikern, Krankenkassen auf euren eigenen Profilen, in Gruppen... und macht mit bei unserer Aktion:
"Mein Bauch gehört mir! 2.0" , die wir heute Abend starten! ///
8. März - Offener Brief
an die Bundeskanzlerin – Dr. Angela Merkel
an die Bundesministerin für Frauen und Familie – Manuela Schwesig
an die Bundesministerin für Arbeit und Soziales – Andrea Nahles
an den Bundesminister für Justiz und Verbraucherschutz – Heiko Maas
an den Bundesminister für Gesundheit – Hermann Gröhe
an den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen
an die gesetzlichen Krankenkassen
an die Berufsstandvertretungen der Hebammen und Ärzte
an die Presse
Sehr geehrte Damen und Herren,
in den kommenden Tagen wird ein neuer und auch gleichzeitig alter Ruf durch das Land hallen:
"Mein Bauch gehört mir! - Ich gebäre. Ich entscheide!" - Was dieser Ruf in seiner aktuellen Version 2.0 bedeutet, möchten wir Ihnen mit diesem offenen Brief erklären.
Erneut müssen in diesem Jahr schwangere Frauen um die Sicherheit ihrer Versorgung während Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit bangen. In einem der reichsten Länder der Welt!
Wir sind fassungslos, dass die gesetzlichen Krankenkassen offenbar ernsthaft erwägen, unter bestimmten Umständen keine Kosten mehr für außerklinische Geburten zu übernehmen. Offensichtlich gilt in diesem Land der Solidaritätsgrundsatz der gesetzlichen Krankenversicherung sehr wohl für den Missbrauch von Alkohol und Nikotin, nicht aber für die Geburt von Kindern.
Doch damit nicht genug! Die Krankenkassen, wie auch die Politik, sprechen den Frauen und somit auch den werdenden Vätern in diesem Land ab, reflektierte Entscheidungen zum Wohle ihrer Kinder und ihrer eigenen Gesundheit zu treffen. Wo bleibt da das Prinzip der selbstbestimmten, freien Entscheidung (vgl. Artikel 2 GG)? Wir fordern daher die Politik – über das Bundesgesundheitsministerium hinaus – auf,
das Selbstbestimmungsrecht der Frauen endlich als solches anzuerkennen und zu definieren! Anstelle von Begriffen wie „Patientin“ und/oder „Versicherte“ sollte unserer Meinung nach von der „werdenden Mutter“ oder der „Gebärenden“ die Rede sein.
Die freie Wahl des Geburtsortes und der Geburtsbegleitung ist ein allgemeines Menschenrecht (vgl. Artikel 8 MRK). Und welcher Staat, wenn nicht dieser, ist in der Lage, seinen Frauen dieses Recht auch vollumfänglich einzuräumen? Der Zeitpunkt der Entstehung des Lebens sollte in alle Überlegungen zu den gesellschaftlichen Herausforderungen des demografischen Wandels mit einbezogen werden.
Wir benötigen ein gesellschaftliches und politisches Umdenken!
Es ist die Aufgabe der Krankenkassen, alle notwendige Vorsorge dafür zu tragen, dass Frauen und Männer in Erwartung der Geburt ihres Kindes in die Lage versetzt werden, sowohl angstfreie als auch gut informierte Entscheidungen zu treffen. Letzte Instanz für aufgeklärte Entscheidungen ist die gebärende Frau.
Wir Eltern wollen in diese politischen Entscheidungsprozesse mit einbezogen werden!
Wir fordern die Krankenkassen sowie die Standesvertretungen der Hebammen und Ärzte infolgedessen dazu auf, sich mit aller Kraft für das Selbstbestimmungsrecht der Frauen einzusetzen.
Dazu gehört aus unserer Sicht auch die Neuverhandlung der Vergütung in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Die Aufklärung muss angstfrei ablaufen können und ausreichend vergütet werden.
Nicht Wirtschaftlichkeit, sondern Nutzen muss über den Einsatz von moderner Technik und medizinischen Methoden entscheiden. Die natürliche, interventionsarme Geburt ist im Interesse aller Beteiligten das Maß allen Handelns und sollte prämiert werden. Es bedarf demzufolge eines Vergütungssystems, das sowohl geringere medizinische Interventionen prämiert als auch die Neuausrichtung der Schwangerenvorsorge und – im Sinne der Sicherheit für Mutter und Kind – eine kontinuierliche 1:1 Betreuung durch eine Bezugshebamme unter der Geburt eines jeden Kindes.
Dies fordern wir für die jährlich rund 670.000 geborenen Kinder und deren Eltern.
Mother Hood (e.V. i.G.)
Bundeselterninitiative zum Schutz von Mutter und Kind während Schwangerschaft,
Geburt und 1. Lebensjahr
-Vereinsgründung aus dem Elternprotest Hebammenunterstützung-
quelle:
http://www.hebammenunterstuetzung.de/ne ... hrt-mir-20