Mir fiel dazu gleich eine Szene aus dem Film "Prozac Nation" ein; dessen Thema mit deinem Anliegen jetzt ersteinmal nichts zu tun haben soll; die Szene jedoch umso mehr: Die Erzählerin beschreibt darin, wie sie oft in dunklen, verzweifelten Stunden nach einem
Engel rief, und was sie daraus lernte war, dass keiner kommen wird. Das klingt zunächst recht brachial; ist man doch vom Klischee der sog. Engelwesen ein bedingungsloses Helfersyndrom gewohnt. So läuft das aber nicht.
Ich bin mit dem Begriff "
Engel" und allem, was in allgemein affinen Kreisen im "Durchschnitt" damit verbunden wird, nie so recht warm geworden, was dann auch Auswirkungen auf mein Verständnis von Engeln an sich hatte. Hab's für dämlichen Schwachsinn gehalten; frustrierte Hausfrauen-Projektionen, abgehobenes Eso-Gelapp und/oder hoffnungsloser Christenfaschismus. Es kam dann eine Person (wieder) in mein Leben, die genau das gelebt hat; allerdings hat sie es in einer solchen Herzenswärme artikuliert, dass ich nachdenklich werden musste, und mich experimentell mit der Materie beschäftigte. Denn das was aus ihrem Herz kam fühlte sich wahr an; nur eben die Idealisierung dessen nicht ganz. Ich müsste wohl ein halbes Buch schreiben, um dir zu offerieren, wie ich zu meiner ganz eigenen
Engel-Erkenntnis gekommen bin - und es grämt mich noch jetzt, dazu "
Engel" sagen zu müssen, das darfst du wissen.
Nun aber, was ich dir - aus meiner ganz persönlichen Erfahrung (die auf dich und Mitleser in ihrer Seelenstruktur gar nicht einmal zutreffen muss) - sagen kann, ist folgendes:
1. Das Verständnis von Zeit (und damit "Reaktion") von sog. Engeln unterscheidet sich von unserem grundlegend. Du kannst nicht erwarten, dass du auf Abruf eine Antwort bekommst. Das liegt zum einen meist daran, dass du erst noch ein paar kleine Dinge lernen musst, eh du die Antwort überhaupt sehen und verstehen kannst - und zum anderen daran, dass sie dich im Status Quo deiner Gemütslage vielleicht gar nicht "erreichen" können. Die beste Variante ist ein urvertrauen in die Dinge, und du wirst deine Antwort innerhalb der nächsten Tage bekommen, wenn du genug "gelernt" hast.
Daher 2. - Das klingt jetzt wie ein ziemliches Paradoxon, ABER - wir Menschen neigen dazu, erst in Zuständen äußerster Unruhe, Verzweiflung und "Distress" nach etwas zu rufen, das wir
Engel nennen. Wir befinden uns in diesen Zuständen auf einer sog. sehr niedrigen Schwingungsebene; d.h., das was wir aussenden ist lediglich "kompatibel" mit Wesen "niederer" Strukturen; und so ist es, als würdest du in einem Beton-Bunker sitzen und zwischen allerlei Dunkelheit und Insekten, vor denen du eine scheiß Angst hast, um Hilfe rufen. So kann dich niemand hören; so herzerfüllt dein Ruf auch ist. Die "Architektur" deiner emotionalen Umgebung verhindert schlichtweg, dass dich einer hört, der dir helfen kann.
3. Worauf es "Engeln" dahingehend ankommt, wenn sie Kontakt mit dir aufnehmen sollen, ist Selbstermächtigung. Du musst erst selbst nach dem Ausgang im Bunker suchen und ihn aus eigenen Kräften finden, so dass du daraufhin wiederum die erste Lektion lernst, die es bedarf, um regelmäßige
Engel-Kommunikation aufrecht zu erhalten: Du kannst und bist mehr, als dir Glauben gemacht wurde. Es entsteht aus dieser Erkenntnis eine ganz natürliche "Erhabenheit", die dich dann automatisch Schritt für Schritt "kompatibler" mit Wesen macht, die allgemeinhin als
Engel bezeichnet werden.
Das war jetzt die Kurzversion; also... ... ich meine .... ich hoffe, du verstehst den Kern. Das ist ein komplexes Thema. Und ich hab's versucht und bin selbst noch in der "Ausbildung" o.O Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen. Wenn du nicht vielleicht ohnehin schon mehr weißt als ich... also - ich geb' ungern den Klugscheißi, auch wenn das hinlänglich meiner Schreibe oft so wirkt xD