Das Felsenmeer bei Lautertal-Reichenbach im Odenwald
Entstehung und Geschichte
In der Eiszeit, vor etwa 12.000 Jahren, war das Felsenmeer ein großer Felsbrocken, der vom Permafrost tiefengefroren war. In den Sommermonaten taute die Oberfläche leicht auf, wodurch der Granit ausgewaschen wurde, so dass in den Rissen und Spalten Wasser eindringen konnte, welches in den Wintermonaten wieder gefror.
Mit dem Zurückweichen der Frostgrenze, am Ende der Eiszeit, kamen die freigelegten Brocken in Bewegung und glitten die Täler hinab. So bildete sich das heute bekannte Felsenmeer.
Dieses Felsenmeer besteht aus dunkelgrauem Quarzdiorit und wurde schon zu Zeiten der Römer und auch später von den ansässigen Steinmetzen zur Steingewinnung genutzt.
Im oberen Bereich (direkt am Kiosk) kann man eine zerbrochene Seule bewundern, die deswegen nicht weiter verarbeitet wurde.
Der Ausflug
Es sind reichlich Parkmöglichkeiten vorhanden. Der Parkschein kostet 5€ für den ganzen Tag.
Es gibt einen Wanderweg (Kiesweg, Zugangsstrasse für das Kiosk) und einen kürzeren Pfad nach ohen. Der Pfad besteht jedoch fast nur aus Treppen und Waldboden mit viel Wurzelwerk.
Empfehlungen für das Klettern
Der kürzeste Weg führt natürlich direkt über die Felsen, was zwar anstrengend wird aber auch sehr viel Spaß macht.
Geeignet ist das Klettern für sportlich jung gebliebene und deren Enkel sowie Eltern und deren Kindern oder wer einfach nur mal einen schönen Ausflug machen möchte und dies mit Klettern verbinden will.
Festes Schuhwerk ist erforderlich, wobei gut sitzende Turnschuhe den Wanderstiefeln zu bevorzugen wäre. Im Felsenmeer blos keine Wanderstöcke mitnehmen! Schwere Rucksäcke sollten auf keinen Fall mitgenommen werden, da man durchaus auch mal balancieren muss und der Rucksack einen nur nach hinten zieht und somit zur Gefahr wird, was wir schon mehrfach sehen mussten.
Was muss man sich unter "Felsenmeer" vorstellen? Im unteren Bereich sind die Steine noch kleiner und gut zu beklettern. Auch etwas kleinere Kinder können hier gut mitmachen. Das erste Mal waren wir hier, als unser jüngster gerade seinen fünften Geburtstag hatte. Mit Hilfe ist er sogar bis nach oben gekommen.
Je weiter man nach oben steigt, desto größer werden die Steine. Immer wieder unterbricht der Wanderweg die Felslandschaft, da sich dieser durch und um das Felsenmeer nach oben schlängelt.
Auf halber Strecke sind die Steine schon zu kleineren Felsen herangewachsen, was das klettern etwas schwieriger macht. Für mich persönlich hat der richtige Spaß erst angefangen.
Bis zu dieser Stelle hat schon zweimal der Wanderweg das Felsenmeer gekreuzt.
Zwei drittel ist geschafft.
Im oberen Verlauf ist für den Wanderweg kein Platz mehr, weshalb er über eine Brücke verläuft.
Wenn man die Brücke erreicht hat, kann man sich darüber freuen zwei Drittel des Weges hinter sich gebracht zu haben. Allerdings fangen kurz vor der Brücke die richtigen Felsen an, welche hinter der Brücke dann wirklich groß sind.
Wie man auf dem Bild gut erkennen kann, ist es doch eine ziemliche lange Strecke bis zum Tal, wo das Auto parkt. Verständlicherweise sind die Löcher zwischen den Felsen auch mittlerweile erheblich größer geworden. Was anfangs nur mehrere Zentimeter tief war, kann nun mehrere Meter tief sein. Man sollte tunlichst vermeiden, hier herein zu fallen! Wenn die Felsen diese Größe erreicht haben, ist man fast am Ende angelangt. Kurze Zeit später liegen nur noch vereinzelte Steine auf dem Waldboden und der Wanderweg führt weiter nach oben.
Fast am Ende des Felsenmeeres erreicht man eine kleine Waldhütte die sich als Kiosk entpuppt. Hier bekommt man Getränke und kleinere Snacks und für die Kinder wahrscheinlich eher am wichtigsten, Süßigkeiten.
Dieses schließt jedoch um 17 Uhr.
Vom Parkplatz bis hierher habe ich mit meinem Sohn knapp 40 Minuten gebraucht. Allerdings waren wir auch die schnellsten auf der Strecke und oben angekommen war ich einem Herzinfarkte nahe. Das kommt davon, wenn man mit 45 kg Übergewicht und miserabler Ausdauer mit einem 10-jährigen mithalten möchte.
Meine Frau hat mit unseren 6-jährigen ca. 90 Minuten gebraucht.