Na dann versuch´ ich´s halt

:
Ich habe mir erlaubt aus LaLithos Bild einen Ausschnitt herauszuschneiden.
Beginnen wir ganz oben in diesem Ausschnitt:
Da sehen wir eine erste weißlich-braune Schicht, die sich ohne Ausbildung von irgendwelchen Gebilden, durch den ganzen Stein zieht. Diese Schicht war einmal das
eisenhältige Muttergestein, das die Innere Oberfläche der Kluft bildete.
Auf diese Schicht folgt nun eine etwas
dunklere braune Schicht und eine etwas
hellere braune Schicht. Beide Schichten "ziehen" auch in die links benachbarten "plumes" hinein. Sie entstanden durch Reaktion von Bestandteilen der eisenhältigen Muttergesteinsschicht mit der inzwischen eingedrungenen Silikatlösung. Dort, wo sehr viele dieser Bestandteile vorhanden waren, kam es zu einer übermäßigen Reaktion der beiden, sodass nicht nur eine Reaktionschicht entstand, sondern es zur Ausbildung von diesen, in diesem Fall wie Stalaktiten aussehenden zapfenförmigen "plumes" kam. Ob moosartige oder diese federnartigen Gebild entstehen hängt von den Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Konzentration, pH-Wert und Anzahl von solchen "Keimen" ab.
Durch die Veränderung der Konzentration in der Silikatlösung, begleitet durch eine pH-Änderung durch die Reaktion des Muttergesteins mit der Silikatlösung kommt es zur Bildung eines Gels, das sich schließlich unter weiterer Wasserabgabe in eine plastische, globulare Schicht und anschließend in eine mehr laminare Schicht umwandelt (mit freiem Auge nicht sichtbar). Diese Schicht nennt man auch die erste Chalcedonschicht. Typisches Kennzeichen: Sie ist transparent und in ihr befinden sich die moosartigen und federartigen "Ausblühungen" des Muttergesteins. Sie enthält noch etwas Wasser, ist dadurch porös und kann später eingefärbt werden
Schließlich, unter weiterer Wasserabspaltung, wächst auf dieser transparenten globularen/laminaren Chalcedonschicht, die den meisten bekannte faserige Chalcedonschicht. Diese Schicht enthält noch weniger bis gar kein Wasser und erscheint uns in den allermeisten Fällen als weißes Band.
Als Abschluss dieser Wachstumsphase kann kristalliner Quarz ausgeschieden werden (auf diesen Bildern nicht eindeutig erkennbar). Somit ist der erste Wachstumsschub abgeschlossen. Bleibt der angehende Achat auf dieser Stufe stehen, so sehen wir einen Hohlraum und wir sagen dazu Druse .
Füllt sich jedoch der Hohlraum abermals mit einer Silikatlösung, beginnt das Wachstum einer neuen Chalcedonschicht. Da die erste Schicht aber das Muttergestein quasi versiegelt hat, können sich jetzt keine moosartigen und federnartigen Gebilde mehr ausbilden. Es bleibt bei der Abfolge - transparente, globulare/laminare, poröse Schicht - fasrige, weiße, dichte Schicht - eventuell kristalline Quarze.
Erst jetzt ist ein Band entstanden und man sprich von einem Achat.
Das kann so weit gehen, bis der ganze Hohlraum lückenlos gefüllt ist.
Bei diesem "Riegel" scheint es nach der zweiten Periode bereits so weit gewesen zu sein - die Kluft/der Riss ist gefüllt.
Ach ja, da kam dann noch die Meldung mit
LaLitho hat geschrieben:...Dort heißt er "Karneol Achat Brekzie". Von der Struktur her könnte das Verwandschaft von meinem Schätzlein sein...Oder?...
Eine Brekzie ist immer mit einem vorausgehenden Trümmerbruch eines Gesteins verbunden und das ist auf der Abbildung nicht erkennbar. Eine gebrochen Feder ist noch kein Trümmerbruch! Als einfache Eselsbrücke kann man sich Folgendes merken:
Bei einer Brek
zie sind immer "
zackige" Bruchstücke vorhanden. Diese zackigen Bruchstücke werden dann in Folge durch eine weitere Mineralisation wieder "zusammengeleimt". Das kann schon ein Chalcedon sein, muss aber nicht.
Eine weitere Erscheinung, die damit gerne verwechselt wird ist das K
ongl
omerat. Auch dafür hab´ ich eine Eselsbrücke: Im Konglomerat sind immer
abgerollte, runde Bestandteile wieder zu einem Ganzen zusammengefügt worden.
Also, dieser Riegel ist mit Sicherheit keine Achat-Brekzie!
LG pezzottait