Steinelfe hat geschrieben:...Feldspat ist es auf jeden Fall...
Jetzt wäre das Fachwissen z.B. von Minaralicon gefragt! Ich versuch es einmal und bin überhaupt nicht böse, wenn eine Expertin oder ein Experte mich verbessert:
Alkalifeldspäte (Na-Feldspat, K-Feldspat) sind in der Hitze wesentlich besser mit einander mischbar als in der Kälte. Kühlt sich so eine heiße homogene Schmelze ab, kommt es zur Ausscheidung von Na-Feldspat (Albit); man nennt diese entmischten Alkalifeldspäte Perthite. Je nachdem wie groß, die einzelnen Albit-Phasen nach der Entmischung in der Orthoklas-Matrix (K-Feldspat) sind, kann man sie wiederum unterteilen. Sind diese einzelnen Phasen kleiner als 1 µm, so spricht man von Kryptoperthiten; sind diese Phasen 1-100 µm groß, so spricht man von Mikroperthiten; sind diese Phasen bereits mit dem bloßen Auge wahrnehmbar (0,1-~1 mm), so spricht man von Makroperthiten.
Bei Kryptoperthiten wir einfallendes Licht an den kleinen Teilchen (<1µm) gestreut. Bei sehr kleinen Teilchen überwiegt die Rayleigh-Streuung. Das heißt, dass kurzwelliges Licht (blaues Licht) stärker gestreut wird als längerwelliges Licht. Werden die Teilchen größer (aber noch immer < 1µm) so überwiegt die Mie-Streuung. Das heißt, die Streuung vom sichtbaren Licht ist nicht mehr von der
Wellenlänge des Lichtes abhängig, sondern alle Farben werden gleich stark gestreut. Ein schönes Beispiel dafür ist ein bewölkter Himmel.
Die Streuung des (weißen) Sonnenlichtes an den Gasteilchen der Luft ist eine Rayleigh-Streuung, das blaue Licht wirdstärker gestreut und der Himmel erscheint uns deshalb blau. Trifft das Licht auf ein wesentlich größeres Wassertröpfchen in einer Wolke, so überwiegt die Mie-Streuung die Rayleig-Streuung und die Wolke erscheint uns deshalb weiß.
Genau dasselbe spielt sich jetzt in einem Kryptoperthit ab: Sind die entmischten Albitphasen sehr klein, so kommt es zur Rayleigh-Streung. Die Folge ist der von uns begehrte blaue Mondsteineffekt oder Adulareszenz; sind die Teilchen schon etwas größer, überwiegt die Mie-Streuung und die Farbe erscheint uns weiß. Blau schimmernde Mondsteine sind bei uns Menschen begehrter als weiß schimmernde Mondsteine.
Die gelben Steine von Manne sind meines Erachtens Makroperthite. Bereits mit dem bloßen Auge ist die Entmischung erkennbar. Auch da kommt es zu einem optischen Phänomen, nämlich zur Reflexion des Lichtes an den geschliffenen Kristallflächen und Brechung des Lichtes beim Übergang Kristall - Luft.
Bedingt durch den Cabochonschliff haben diese Kristallflächen nun unterschiedliche Winkel in bezug auf das einfallende Licht und so kommt es zu Bereichen, wo das reflektierte Licht auf unser Auge trifft, und Bereiche wo das Licht an unseren Augen vorbeireflektiert bzw. vorbeigebrochen wird. Die Summe ist eine wogende Lichterscheinung, die aber mit der Ursche des Mondsteineffektes (Adulareszenz) nichts gemein hat. Eher ist schon eine Verwandschaft diese Phänomens zum Katzenaugen-Effekt (Chatoyance) oder zum Stern-Effekt (Asterismus) diskutierbar.
Betrachtet man diese Phänomen mit einer Lupe(10x) so sind die Reflexionen an den Kristallflächen schön zu erkennen und das ist auch der Unterschied zu der vorhin genannten Chatoyance oder dem Asterismus, wo das Licht nicht reflektiert sonder ebenso wie bei der Adulareszenz gestreut wird.

- Reflexionen (Spiegelungen) von Licht an Albitleisten
Manfreds abgebildete Steine würde ich daher nicht als Mondsteine bezeichnen, weil sie keine Adulareszenz aufweisen, sondern Reflexionen.
Mein Vorschlag als Bezeichnung wäre demnach Alkalifeldspat - gelber (Makro)Perthit (eventuell mit Schillereffekt).
LG pezzottait