Vorab eine Randbemerkung: Ich bin - wie aufmerksame Mitleser/innen immer wieder feststellen - gegen jegliche Behandlungsmethode bei Steinen (ausser dem Schleifen und Polieren). Da es sich jedoch um meine eigene Behandlung handelte und ich bereit dazu war, das Risiko eines eventuellen Steinverlustes in Kauf zu nehmen, forderte ich das Schicksal heraus.
1. Behandlung vor 2 Wochen: Ich legte meine beiden klaren Quarze (je ca. 15 Gramm) auf den Rost und versuchte es zuerst mit 240 Grad - während ca. 30 Minuten. Danach liess ich sie langsam abkühlen, möglichst ohne schnelle Temperaturveränderungen, um allfällige Spannungsrisse und Beschädigungen zu vermeiden. Nach sorgfältiger Begutachtung unter verschiedenen Lichtquellen vermutete ich bei beiden Steinen eine leichte Farbveränderung, war mir jedoch nicht wirklich sicher. Der rauchig-orange schien ein bisschen heller, der rauchig-gelbe hingegen schien in seinem Zentrum ein bisschen rauchiger (eine optische Täuschung, wie sich später herausstellte: er war sehr wohl etwas heller, aber nur an den Rändern, daher schien er in seiner Mitte im Kontrast rauchiger).
2. Behandlung gestern: Ich wollte es wissen! 3 Stunden bei 240 Grad. Langsames Abkühlen. Wahnsinn! Ich habe jetzt je einen wunderschönen frisch-hellgelben, leuchtenden Citrin sowie einen kräftig orangefarbenen Citrin. Selbst gebacken. Beide entledigten sich durch die Erhitzung im Ofen ihres Lithium-Raucheinschlags und leuchten jetzt in ihren reinen "Aluminiumfarben" (welche konstant geblieben sind, aber dank dem Wegfall der Rauchfarbe viel mehr leuchten als vorher).
Die Moral der Geschichte: Wenn ich den Prozess selber durchführe, habe ich mit den gebrannten Steinen kein Problem und sie wirken so für mich aufgrund der klaren Farbe sogar stärker. Auch hier zeigt sich: Alles Placebo

Achtung: Nachahmung nicht unbedingt empfohlen. Steine mit Einschlüssen (und Quarze enthalten oft Einschlüsse) könnten sich durch Erhitzung im Innern verspannen. Resultat: Sprünge und Risse. Meine Steine sind recht klar, daher war dieses Risiko gering.
Nachtrag 1: Wenn man einen dunklen Rauchquarz aufhellen möchte (was schade wäre), kann man das genauso tun. Auch hier zeigt sich deutlich, dass die Grenze zwischen Citrin und Rauchquarz fliessend ist. Es gibt auch viele Rauchquarze mit Citrineinschlag, d. h. eindeutig braune, rauchige Quarze, welche je nach Lichteinfall leicht gelbgoldene Nuancen zeigen.
Nachtrag 2: Wenn man meine Backofen-Citrine starker radioaktiver Strahlung aussetzte, würden sie wieder rauchig, wie sie es vorher waren.