Ja, Caro kann etwas dazu sagen! (Gute Idee, dieser Thread! Passt zur Jahreszeit!)
Pilze spielen beim Räuchern nur eine sehr untergeordnete Rolle. Meistens werden sie gegessen und nicht geräuchert. Damit meine ich alles, Essen zur Ernährung, Essen zur Heilung und Essen zur halluzinogenen Anwendung.
Es gibt paar kulturspezifische Beispiele für das Räuchern von Pilzen in Heilanwendungen, das sind dann meistens Porlinge oder Boviste. Also nicht so die "klassischen" Pilze. (Vergleiche Literatur: "
Pilze und Menschen" von Christian Rätsch)
Pilze, die beim Räuchern so richtig klassische Räucherstoffe geworden sind, gibt es eher nicht.
Mit zwei Ausnahmen, wie *Styx* schon richtig angedeutet hat:
1. FLIEGENPILZ (
Amanita muscaria)
Getrocknete Fliegenpilze werden teils geraucht, teils geräuchert. Das hat sich auch bei uns vor allem in schamanischen, andersweltlichen usw. Räucherungen eingebürgert, dass man diesen Räucherungen getrocknete Hüte beigibt.
Die halluzinogenen Wirkstoffe des Fliegenpilzes entstehen unter anderem verstärkt, wenn die im frischen Pilz enthaltene Ibotensäure durch Decarboxylisierung zu Muscimol umgewandelt wird. Dies wird durch Wärme gefördert. Wenn man also die Hüte auf der Heizung trocknet... gell!?
Wir hatten da schon mal einen Thread:
post178876.html?hilit=Fliegenpilz#p178876
Allerdings blieb die Antwort dort im öffentlichen Bereich aus.
2. ZUNDERSCHWAMM (
Fomes fomentarius)
Aus diesem stellt man Zunder her, der gut durchglüht und deswegen als Räucherkohle-Ersatz verwendet werden kann oder man gibt Räuchermischungen Zunderflocken bei, damit sie besser verglimmen. Diese könnte man dann fast, so wie sie sind, anzünden.
Allerdings hat auch Zunder einen Eigengeruch, den man mögen kann oder auch nicht!
Ansonsten, reine Theorie: Man könnte jeden Pilz trocknen und räuchern, selbst wenn er weder Duft noch konkrete "Wirkung" hat, aber als symbolische Handlung, wenn die Assoziationen/Aspekte des Pilzes zur eigenen Absicht passen...
Beispiel: Ich möchte Speisepilze suchen, mit ihnen Kontakt aufnehmen und mich mit ihnen verbinden, um sie zu finden. Dann könnte ich eine entsprechende Räucherung zusammenstellen und einen getrockneten Maronenröhrling oder Steinpilz zugeben.
Ähm, *Morgaine*, welche Absichten hast du denn so mit Knollenblätterpilzen???
Es sei dazugesagt, man müsste erst mal die Toxikologie nachschlagen und schauen, ob Knollenblätterpilzwirkstoffe auch über Rauch aufgenommen werden können und das "gefährlich" ist, das muss nämlich nicht sein, kann auch nur eine schlechte Idee sein, sie zu essen.
Aber trotzdem... was tut man mit ihnen...!?

- "The Baneful and the Bones"