
Da ist sie, die Jubiläumsausgabe!


Ich hoffe, wie immer, ihr habt Spaß mit dem Artikelchen.
lg!
-Leni
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Der Malachit ist einer der „alten“ Heilsteine, die schon seit der Antike bekannt sind. Stets war er den Göttinnen der verschiedenen Kulturen zugeordnet, als Verkörperung von Schönheit, Sinnlichkeit, Fruchtbarkeit, Neugier, Ästhetik und Heilung. Bei den alten Ägyptern war er der Hathor geweiht, bei den Germanen Freya, in Griechenland der schaumgeborenen Aphrodite, und im Ural der Kupferbergherrin (einer Entsprechung der Venus). Bei Gienger liest man außerdem, der Malachit sei ein „Stein des Paradieses“; von edler Schönheit und göttlicher Kraft, aber auch ein Schatz, von dem man „auf Erden die Finger lassen sollte“.
Seine heilende Wirkung auf alles Weibliche, und seine Fähigkeit Krämpfe und Schmerzen aller Art zu lindern, machten ihn schon früh zum Stein der werdenden Mütter. Nicht umsonst nennt man ihn bis heute den „Hebammenstein“. Doch auch auf anderen Gebieten, traute man dem satt grünen Mineral schon seit Jahrhunderten besondere Kräfte zu. Bereits aus dem Mittelalter ist nachweisbar, dass man dem Malachit zuschrieb, Kinder vor Hexen und Zauberei zu schützen. Aus dem 16. Jahrhundert finden sich Zeugnisse, er unterstütze Kinder beim Wachstum und heile die Augen.
Er gilt als Stein der Künste und der Musen. – Was äußerst passend ist, schätzte man pulverisierten Malachit doch auch als Farbgeber für die Verschönerung des eigenen Körpers, und in den Werkstätten der Maler. (Der sattgrüne Vorhang, der Raphaels „Sixtinische Madonna“ umrahmt, wurde mit Malachitgrün, auch Kaltgrün genannt, gemalt.) Und, wie so oft, schmückten sich auch die weltlichen Mächtigen gern mit dem lebendigen Grün des Malachits. So sind im St. Petersburger Winterpalast der St. Georgs- und der Malachitsaal reichlich mit ihm belegt (Kamine, Säulen, Türen, etc.), und die Eremitage besitzt allein über 200 Kunstwerke und –Erzeugnisse die aus ihm gefertigt wurden.
Mineralogie:
Mineralklasse: Carbonate und Nitrate (Basisches Kupfercarbonat)
Kristallsystem: monoklin
Bildungsprinzip: primär (Eindringen spätmagmatischer, kupferreicher, Lösungen in carbonatreiche Gesteine), sekundär (in den oberen Oxidationszonen von Kupferlagerstätten)
Formel: Cu2[(OH)2|CO3]
Erscheinungsform: Nadelförmige, prismatische Kristalle. Glaskopfig, knollig, in stalaktitischen Aggregaten, zapfenförmig, traubig, in Massen. Durch schalenförmigen Aufbau gebändert. Einfarbige Exemplare eher selten. Auch Pseudomorphosen zu z.B. Azurit oder Cuprit.
Farbe: hellgrün bis dunkelgrün, bisweilen schwärzlich, seltener bläulich-grün
Strichfarbe: hellgrün
Glanz: Glasglanz auf Kristallflächen, sonst seidenmatt
Transparenz: durchsichtig bis opak
Dichte: 3,6 bis 4,05
Härte: 3,5-4
Bruch: muschelig bis uneben
Besonderheiten: Erhitzt man Malachit entweicht das enthaltene Wasser, was eine Verfärbung nach Schwarz zur Folge hat. Dauerhafte Lichteinwirkung kann ein Verblassen zur Folge haben. Zur Reinigung sollte man Malachite nicht zu lang in Leitungswasser liegen lassen, da sie hiervon stumpf werden können.
Andere Namen und Varietäten: Hebammenstein, Weichstein. Verwachsen mit Azurit „Azurit-Malachit“. Kommt weiterhin Chrysokoll hinzu spricht man von „Eliatstein“.
Begleitmineralien: Azurit, Baryt, Bornit, Calcit, Cerussit, Cuprit, Dolomit, Goethit, Linarit, Limonit, Chrysokoll, Kupfer, Kupferpecherz, Türkis oder Quarz. In porösen Sandsteinen und Kalkstein.
Vorkommen und Fundorte: Zaire, Sambia, Angola, Kongo (Shaba), Tsumeb, Simbabwe, Namibia, Chile, Australien, Ural (Russland), Ungarn (Rudabánya), China, Indien, USA (Arizona, Nevada, Colorado, Utah), Nicaragua, Mexico, Kuba, Marokko, Kasachstan, Deutschland (Siegerland, Betzdorf, Saalfeld, Siegen, Rheinbreitenbach, Dillenburg), Slowakei, Rumänien, Irland, England, Griechenland, Frankreich.
Malachit ist ein weit verbreitetes Mineral. Mit Stand von 2010 konnte es an rund 8800 Standorten nachgewiesen werden.
Bis zu 50cm lange Stalaktiten wurden in Shaba (Kongo) gefunden, Massen von bis zu 250t gebänderter Malachit in Mednorudnjansk (Ural).
Die Herkunft des Namens „Malachit“ ist nicht ganz klar. Manche führen ihn auf das griechische Wort für „Malve“ zurück, andere auf „malachos“ (weich) oder „malache“ (sattgrüne Farbe).
Psychische Wirkungen:
Der Malachit ist ein anregender Stein. Bei labilen Personen, oder in Stresssituationen, ist er mit Vorsicht zu genießen, da er zu ruckartigen Entladungen von Gefühlen führen kann. Will man ihn zur Bewusstwerdung einsetzen, sollte man daher möglichst mit anderen Steinen kombinieren, die ihm etwas von seiner Heftigkeit nehmen.
- Abenteuer. Malachit lässt uns Ängste und Vorsicht in den Hintergrund schieben, macht risikobereit und verleiht Lust an Spannung und Veränderung.
- Macht leichtsinnig.
- Vertieft und intensiviert das Wahrnehmen von Gefühlen und Emotionen
- regt Fantasie und Vorstellungskraft an, lässt sie plastisch werden
- hilft, Entscheidungen zu treffen (verleitet aber auch dazu, ohne großes Nachdenken mit dem Kopf durch die Wand zu wollen)
- lindert Frustration und Unentschlossenheit
- hilft bei inneren Unsicherheiten, gibt Vertrauen in sich selbst (manchmal überbordend)
- bei Problemen und Blockaden im sexuellen Bereich
- fördert die Wahrnehmung und den Genuss an Schönem (Natur, Kunst)
- ein Stein, der den Sinn für Gerechtigkeit stärkt
- guter Freundschaftsstein, da er gegenseitiges Verstehen fördert
- bei Bettnässen
- vereinzelt auch „Stein der Psychotherapeuten“, denn er stärkt die Fähigkeit, sich in das Denken und Fühlen anderer besser hineinzuversetzen. Fördert die Empathie. (Auch hier wieder: Vorsichtig wenn man zu Überreizung neigt. Malachit baut Grenzen ab. Empfindsame Menschen, die eventuell ohnehin Probleme mit der Abgrenzung haben, sollen den Malachit lieber testen bevor sie ihn einsetzen wollen.)
- nimmt Scheu und Schüchternheit, lässt uns auf das Glück vertrauen, macht leicht und sorglos
- Wissensdurst. Er macht uns wissbegierig, und unterstützt gleichzeitig dabei, neu gelerntes und erlebtes zu verarbeiten und einzusetzen.
- Stein bei Prüfungsangst, bzw. zur Vorbereitung auf Prüfungen
- Ein großer Bewusstmacher, der es uns jedoch vollständig selbst überlässt, zu handeln oder zu warten. Er gibt keine Unterstützung dabei, Dinge zu verarbeiten, sondern fördert sie „nur“ zu Tage.
- Malachit öffnet innere Tore, und kann ein großer Helfer sein, um Verschüttetes wieder sichtbar zu machen. Er gibt die Chance auf Aufarbeitung. Dies kann heftig und schubartig geschehen, daher nochmals der Hinweis ihn mit anderen Steinen zu kombinieren, oder ihn im Rahmen einer geschützten Umgebung (z.B. Therapie) als Unterstützer zu nutzen.
- Temperament. Macht auch kühle Gemüter wacher und kontaktfreudiger.
- Unterdrückte Wünsche und Bedürfnisse werden wieder wahrgenommen.
- Träume werden greifbar und lebendig (Kann unter dem Kopfkissen also unruhigen Schlaf machen).
- Bei Liebeskummer, vor allem wenn es der erste große Liebeskummer ist
- Die innere Bilderwelt (Vorstellungen, Wünsche, Träume, Erinnerungen) werden wacher und greifbarer. Ideal für Künstler die vor allem aus ihrem Inneren schöpfen. Stein der Inspiration.
- Baut Hemmungen ab
- Hilft, sich und seine Gefühle auszudrücken. Befähigt Inneres nach Außen zu tragen.
- Stimmungen werden mit Malachit intensiver und bewusster erlebt, man kann sich besser auf Dinge einlassen.
- Gedanken fließen schneller und ungehinderter als sonst
- Hilft, Kritiken besser anzunehmen und mit ihnen zu arbeiten, statt sie zur Seite zu drängen
- Schärft die Gabe der Beobachtung und Wahrnehmung von Details.
- Schnelles Erfassen von „Das ist wichtig – Das ist nicht wichtig“
- Bei gefestigten Personen ein guter Stein fürs Krisenmanagement
- Macht offen und aufmerksam (guter Stein für Personen, die im öffentlichen Dienst oder mit häufigem Kundenverkehr arbeiten)
- Gegen Selbstzweifel und Gedankenkarussell
- Lösende Wirkung bei psychosomatischen Beschwerden
- Hilft, die eigene Weiblichkeit anzunehmen und zu leben
- Macht direkt, ehrlich. Keine Umwege, kein Kleinreden. Direkt auf den Kopf zu.
- Befreit von störenden Gefühlen wie Neid, Eifersucht und unangebrachter Reue
Physische Wirkungen:
Auf körperlicher Ebene tut sich der Malachit vor allem als Helfer bei muskulären Beschwerden, Schmerzen, und allerhand Probleme der Frauenheilkunde hervor.
- Malachit wirkt allgemein förderlich, heilend und aufbauend bei der Entwicklung und Genesung aller weiblichen Organe. Man soll ihn z.B. jungen Mädchen geben, deren erste Perioden sich stark verzögern, oder durch übermäßige oder zu geringe Blutungen auffallen.
- Regt Hirn und Nerventätigkeit an
- Hilft bei Zittern, Verspannungen und Zucken durch geschädigte Nerven (Es werden auch positive Effekte bei Multipler Sklerose und Morbus Parkinson erwähnt. Bei MS allerdings eher Rhodonit.)
- Stärkt und kräftigt die Leber
- Bei Menstruationsbeschwerden (speziell Krämpfe)
- Entgiftend und entsäuernd, somit eine große Hilfe bei Rheuma oder Gicht
- Bei Krämpfen (ggf. zusammen mit Magnesit)
- Prellungen und weitere stumpfen Verletzungen, wie Stauchungen oder Überdrehungen
- Atemwegserkrankungen, auch entzündlicher Natur.
- Löst bei Asthma und lindert Anfälle
- Bandscheibenleiden (hier soll eine Kombination mit weißem Labradorit, bei starken Schmerzen Sugilith, hilfreich sein)
- Kräftigend für Wirbelsäule, Becken und Gelenke
- Bettnässen
- Bei Darmerkrankungen (ausgleichend und lösend, entzündungshemmend)
- Durchblutungsstörungen (bei Störungen in Folge Bluthochdruck aber Vorsicht walten lassen!)
- Fieber (obwohl hier eher Sardonyx empfohlen wird)
- Gallenkolik und weitere Beschwerden der Galle, wie Übersäuerung, kleine Steine, vorübergehende Erhöhung des Gallenfarbstoffs.
- Gelenkentzündung (auch Arthritis und Arthrose)
- Genickstarre
- Muskelverhärtungen allgemein (wieder auch mit Magnesit)
- Grippe und grippaler Infekt (zum Ausheilen empfiehlt sich Epidot)
- Herz-Kreislaufbeschwerden, vor allem bei Schwäche und absackendem Blutdruck. Kräftigt den Herzmuskel.
- Ischiasschmerzen
- Keuchhusten
- Kopfschmerzen und Migräne
- Allgemein lindernd und spannungslösend bei Schmerzen
- Lungenentzündung, sowie weitere Entzündungen der oberen Atemwege
- Rippenfellentzündung und weitere entzündliche Prozesse
- Schilddrüsenfunktionsstörungen (ggf. je nach Ausprägung mit Mondstein)
- Schuppenflechte
- Verbrennungen
- Bei Zahnfleischschwund (Nicht in den Mund nehmen!)
- Bei Bauchschmerzen und Erbrechen (wenn Symptome einzeln auftreten, aber auch, wenn beides zugleich auftritt)
- Helfer bei der Geburt (Hebammenstein), da er der werdenden Mutter Kraft und Mut schenkt, aber auch Krämpfe löst und die Geburt vorantreibt
- Verbessert, durch seine anregende Wirkung, die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Körpers
- Mobilisiert eingeschlafene Kräfte, erfrischt und regeneriert
- Augenleiden. (Seit der Antike wurde Malachit für Erkrankungen der Augen eingesetzt, ohne dass ich eine speziellere Anwendung gefunden habe. Es liegt nahe, dass Problematiken wie Schielen, Schlupflider, nachlassende Sehstärke, Starr und Bindehautentzündungen gemeint sind.)
- Bei Unfruchtbarkeit. Unterstützt beim Kinderwunsch.
- Erleichtert die Milchbildung, und die Rückbildung von Schwangerschaftsbauch und Gewebedehnungen nach der Geburt
Quellen:
- Dorothea Zimmer, „Akupressur mit Heilsteinen“, Midena Verlag 2001
- Petr Korbel und Milan Novák, „Mineralien Enzyklopädie“, Dörfler Verlag
- Rudolf Duda und Lubos Rejl, „Edelsteine – Handbuch und Führer für den Sammler“, Natur Buch Verlag 1997
- delPrado Edition „Mineralien der Erde“
- Michael Gienger, „Die Steinheilkunde“, Neue Erde 2014
- Sigrid E. Günther, „Heilsteine – 150 Steine für Ihr Wohlbefinden“, blv 2013
- Michael Gienger und Bernhard Bruder, „Welcher Heilstein ist das?“, Kosmos Naturführer 2009
- Michael Gienger, „Die Heilsteine Hausapotheke“, Neue Erde 2013
- Michael Gienger, „Heilsteine – 430 Steine von A-Z“, Verlag Neue Erde 2008
- garant-Verlag, „Mineralien“, 2013
- Wikipedia, „Malachit“
Malachit im Forum:
Lexikon malachit-t1305.html