Naja, ich sags mal so:
Sie schnorchelt vor sich hin, frisst gut geht raus...
Alles beim Alten also. Zwischendrin klangen die unteren Atemwege auch belegt (bin mir jetzt nicht so sicher, ob das wieder so ist oder noch nur die oberen betroffen sind) und deshalb war ich noch mal bei der letzten "Haustierärztin", zu der ich jetzt aber auch nicht mehr gehen möchte! Menschlich passt es nicht, und sie mag Morle auch nicht sonderlich. Jedes mal wenn wir da sind, kommt der spitze Kommentar, "fauch mich nicht an!", wenn Morle ihren Unmut äußert - für mich ist die Frau eine vermutlich sehr gute Tierärztin für Hunde, hat dort auch etliche Fortbildungen, aber ich bin nicht mehr sehr zuversichtlich, dass die Zusammenarbeit zwischen ihr und mir in Punkto Behandlung meiner Katze gut verlaufen kann. Habe ihr das letzte Antibiogramm via e-Mail geschickt und darauf hingewiesen, was schon versucht wurde. Als sie dann meinte , dann müsste sie das in Frage kommende AB bestellen, habe ich gesagt "bitte kein Chloramphenicol", und von ihr kam die schnippische Antwort, mit irgend etwas müsse sie ja arbeiten dürfen! Es stehen bestimmt an die 20 AB, die wirksam sind, im Antibiogramm, weil ich 5 davon nenne, die entweder nichts gebracht oder mögliche Unverträglichkeiten hervorgerufen haben, oder aber das absolute Notfall-AB sein sollten, wenn gar nichts anderes hilft, kann sie mit nichts arbeiten? Doxy wurde z.B. noch gar nicht ausprobiert...
Nee... ich fand die Dame nicht gerade sehr kooperativ.
Der letzte Eindruck war auch nicht gerade positiv, natürlich habe ich da aber auch selbst "Mist gebaut", indem ich mich wider schlechtes Bauchgefühl auf ihren Vorschlag eingelassen habe. Sie hatte Morle nur abgehört und sagte, da ich ja nichts von eitrigem Ausfluss gesagt hätte, würde sie felines Asthma annehmen, und da gäbe es schulmedizinisch nur Cortison. Ich habe sehr mit mir gehadert, aber dann mit großem Bauchweh zugelassen, dass sie es spritzt, um zu schauen, ob es dann besser wird. Der lapidare Kommentar darauf, dass es sich ja verschlimmern könnte, war übrigens, dass man dann eben AB geben müsse und dass ich das ja auch so abholen könne, dafür müsste ich mit Morle nicht mehr rein kommen. Ist das eigentlich normal, dass man als Tierarzt nicht erst mal schauen will, wie Katzi drauf ist, bevor man mit solchem Zeug um sich wirft?
Keine zwei Tage später war ich unruhig. Obwohl sie zu jeder Zeit gut fraß und nicht allzu schlapp auf mich wirkte, habe ich ihr Schnurren kaum noch gehört und Bronchien/Lunge hörten sich weitaus belegter an als es vor der Cortison-Gabe ohnehin der Fall war (dass dort etwas zu hören ist, hatte die TÄ auch bestätigt - ist also nicht nur Einbildung/Panikgedanke meinerseits, falls das jemand annehmen sollte...). Ich bin also mit ihr los, unsicher ob ich warten kann oder dann richtig was verschleppe mitten in der Nacht in den Notdienst. -.-' Die Tierärztin dort hat kritisiert, dass bei so vielen Wechseln kein Tierarzt vernünftig arbeiten kann (was ich grundsätzlich auch so sehe, aber ich habe ja nicht aus Spaß dauernd gewechselt), die Maus dann aber viel gründlicher untersucht und auch so nicht abgetan, was ich ihr gesagt habe. Morles Fauchen wurde kommentarlos hingenommen und später sagte sie mir sogar "als sie mich angefaucht hat, habe ich den Infekt gerochen", also nicht als unerwünscht behandelt sondern sogar als guten Hinweis auf das Problem. Die Maus bekam wieder Synulox, erst mal über 10 Tage, und sie hat mir gleich weitere diagnostische Schritte genannt, die noch gar nicht ausgeschöpft worden sind. Das schafft erst mal wieder Vertrauen.. blöd ist, der Weg ist weit und sie arbeitet in einer Tierklinik, die 24h Notdienst anbietet, so dass sie nur an bestimmten Tagen da ist, diese wechseln auch und man muss sie von Woche zu Woche neu erfragen. Ansonsten sind 10 andere Tierärzte da, die Kontrolle hatte ich bei einer anderen Dame, die auch sehr nett war, zweifelsohne, aber nach 10 Tagen AB-Gabe nichts mehr gehört hat (es war auch deutlich besser, ein leichtes Schniefen in den oberen Atemwegen hatte Morle aber noch). Auf meinen Hinweis, dass das vermutlich der hartnäckige Infekt sei und Morle immer weitaus länger AB nehmen sollte die letzten beiden Male, sagte sie sie könne mir etwas immunstabilisierendes verschreiben. Daraufhin habe ich die Pilzmischung erwähnt und es ist bei der Kontrolluntersuchung geblieben. Und wie ich es schon geahnt hatte - Morle schnorchelt wieder sehr, eine Woche nach Absetzen des AB - so schnell ging das noch nie.
Versteht mich nicht falsch, ich habe beileibe nichts gegen Immunstabilisierung und würde mir sehr, sehr wünschen, dass es damit getan ist. Deswegen habe ich ja jetzt auch seit Mitte März die Füße still gehalten und auf die Wirkung der Pilze vertraut, allerdings hatte ich die erst Mitte April, da nach der ersten Bestellung durch die THP (selbst bestellen ging in dem Fall nicht) erst der falsche Pilz geliefert wurde. Morle bekam sie gut 4 Wochen, bevor ich wegen der tagelang belegt klingenden unteren Atemwege nicht mehr nur vertrauen wollte - denn dass sich das Zeug dort auch noch einnistet, möchte ich nicht riskieren.
Im Moment bekommt sie wieder ausschließlich die Pilze. Donnerstag soll ich mit Wartezeit wieder in die Klinik kommen, dann ist die TÄ aus dem Notdienst wieder da. Ich hoffe, dass wir da mal ankommen können und die Zusammenarbeit eine gute, konstruktive wird. Ich bin zuversichtlich, weil das Zwischenmenschliche nicht an der Kritik gescheitert ist, ich hab sie wohl doch irgendwo überzeugen können dass ich keine reine "Mir passt was nicht, also wechsle ich"-Kandidatin bin und umgekehrt verschließe ich meine Augen ja nicht vor den berechtigten Kritik-Komponenten. Sie war auch die erste TÄ, die sagte "Schreiben Sie mal alles auf was wann war. Ich brauche nach Möglichkeit auch die Originaldokumente, also Rechnungen, Befunde, etc., damit ich weiß wann wie behandelt wurde." Finde ich gut - und macht echt Hoffnung, dass hier mal jemand Interesse hat und nicht nur nach eigenem Gutdünken behandeln mag, weil man ja die fachkundige Person ist, der Halter wenig Geld hat, etc. pp. Nicht dass ich nicht auch Verständnis habe, dass ein Tierarzt gerne die Sicherheit hat, dass er den vollen Leistungsumfang auch bezahlt bekommt - aber das kann ich nicht immer auf einen Schlag leisten und brauche daher die Stecknadel im Heuhaufen, die eben gründlich arbeitet und auch Ratenzahlung möglich macht, wenn es nicht anders geht, statt dann mit blinder Ausschlussdiagnostik zu reagieren und eine eh schon nicht tolle Situation eventuell noch zu verschlimmern, siehe Cortison.
Dass ich da eingewilligt habe, dafür könnte ich mich selbst immer noch in den Hintern beißen.. ich wollte mich nicht immer querstellen und gerade NICHT dauernd Zweifel an den Tierärzten zeigen, die mir so begegnen. Dabei hätte ich echt besser auf mein Bauchgefühl gehört... ich hoffe sehr, dass die schnelle Reaktion im Nachhinein zumindest die Situation wieder auf den vorherigen Status Quo eingependelt hat. Mehr wünsche ich mir im Moment nicht... für die zukunft jedoch sehr, dass jetzt mal endlich, endlich, etwas gefunden und grundlegend angegangen werden kann.
Morle ist, bei alledem, echt nicht schlecht drauf. Sie ist halt nicht so, wie sie 2015 vor der Infektion war, und ich meine auch, dass zu 2016 im Sommer noch ein Unterschied besteht, aber es geht ihr nicht schlecht, soweit ich das sehen kann. Ich möchte sicherstellen, dass das auch so bleibt, und habe das Gefühl, dass Abwarten eben doch auch keine echte Option ist, denn das könnte natürlich Besserung bringen wenn man die richtigen Mittel hat. Aber es kann die Dinge auch verschleppen. Bei der Pilzmischung bin ich gerade nicht sicher, was sie bewirkt - teils tut sie Morle sicher gut, aber ich wage zu bezweifeln, dass z.B. die unteren Atemwege nach 4wöchiger Gabe mal tagelang beschlagener klingen müssen (die ja vorher eigentlich immer frei waren - der Infekt saß bis dato nur in Nasen- und Rachenraum), bevor sich eine Besserung einstellt. Ich frage mich natürlich trotzdem jedes Mal, ob ich richtig handle.