Teil 2
Nachdem wir vom
Jaspis Bach wieder beim Auto angekommen waren, holte ich den Autoschlüssel aus der Tasche und wir stiegen ein. Mein Autoschlüssel lässt sich einklappen, damit er kleiner wird und so drückte ich auf den Kopf und vernahm das Klick geräusch vom umklappen aber da war kein Schlüssel
Irgendwie ist er mir in der Hosentasche abgebrochen. Entsetzt starten wir beide auf den fehlenden Schlüssel und machten uns sogleich auf die Suche danach.
In Gedanken habe ich schon den ADAC angerufen und war am überlegen wo ich ihn hinschicken soll, da wir ja im nirgendwo waren. Dazu kommt noch, dass er mich bestimmt nicht am Sonntag die gut 2 Stunden nach Hause abschleppt!
Glücklicherweise befand sich dieser jedoch noch in meiner Hosentasche.
Mit ein bisschen gefummel hatten ich ihn ins Zündschloss bekommen und schafft es auch den Motor zu starten. Wir wollten uns davon den Tag nicht verderben lassen und so fuhren wir weiter nach Oberstein. (Idar-Oberstein besteht aus den zwei Ortschaften Idar und Oberstein) Oberstein ist höher gelegen und nicht so extrem auf Touristik ausgelegt.
An der Hauptstraße entlang war gefühlt jedes dritte Haus eine Schleiferei, Mineralienladen, Mineralien Kontor oder Zubehör für die Gemmologie.
Ein bisschen außerhalb der Ortschaft war ein großer Parkplatz für Touristen, mit Verkaufsraum und Schleiferei, die mit kleinen Gruppen besichtigt werden kann.
Wir schlugen uns dort querfeldein den Berg hoch, wo ich auch zwei schöne Funde machen konnte.
Einmal eine halbe Achatkugel und zum anderen ein kleines Stückchen Karneol.

- Noch ungewaschen. Wenn er fertig bearbeitet ist, zeige ich ihn hier noch mal.
Auf halber Strecke fand ich jedoch etwas völlig unerwartetes!
Ein großes Stück eines Achates, den es eigentlich in Deutschland nicht geben dürfte!
Von der fehlenden Struktur her, würde ich sagen, dass der Achat aus Madagaskar stammt. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass man so eine achat auch bei Oberstein finden kann!
Noch interessanter fand ich die Tatsache, dass die Rückseite so aussieht, als ob sie gesägt wurde. Das ein Stein so bricht, hatte ich noch nicht gesehen...
Also zeigte ich ihn gleich meinem Bekannten, der daraufhin erklärte, dass der Abhang, an dem wir hochklettern, nicht natürlich sei, sondern eine Abraumhalde ist, wo vor 30 bis 40 Jahren nicht nur einheimisches Geröll, sondern auch Bauschutt und Abfälle aus den Schleifereien entsorgt wurden.
Früher waren die Funde so reichlich, dass nicht perfekte Exemplare einfach weggeschmissen wurden und somit auch heute noch in den Bachläufen und auf Abschutthalden gefunden werden kann. Die Stücke, die man dort finden kann sind nicht selten schöner als alles, was man noch in den Steinbrüchen findet. Mit Glück findet man sogar komplett bearbeitete Schmuckstücke, die aus irgendeinem Grund entsorgt wurden.
Deshalb sucht auch so manch ein Sammler gezielt in den Bachläufen und nicht in den Steinbrüchen.
Das kann sich unser eines kaum vorstellen!
Nach einiger Zeit hatten wir dann auch unser Ziel erreicht. Ein ehemaliger Steinbruch, der seltsamer Weise weder abgesperrt, noch irgendwie gesichert war. Nicht einmal ein Warnschild war zu sehen
Dabei ist die Abbruchkante wirklich extrem gefährlich!