Wie kommst jetzt auf den Zweig? Ich will mir einfach nicht versehentlich etwas verabreichen, dass Dinge anstellt, die ich nicht beabsichtige. Weiter nichts.
Eine Räucherexpertin hat mir mal zu "giftigen oder halluzinogenem" ausführlich Räucherwerk geschrieben:
Erst mal ist "giftig" eine nicht sehr brauchbare Formulierung.
"Giftig" ist ja letztendlich alles, das unangenehme physische und psychische Symptome auslösen kann. Und das ist ein großer Bereich, der auch sehr individuell ist. Deswegen gibt es keine 100%ige Möglichkeit, Pflanzen in "giftig" und "ungiftig" zu kategorisieren oder in "sichere" und "unsichere" Anwendung. Das gelingt nicht mal bei Lebensmitteln. Eine Allergie oder Unverträglichkeit ist auch eine Form von "Vergiftung".
Wer das in Bezug auf Räucherwerk so handhaben möchte, dass alles "sicher" ist und garantiert nichts "passieren" kann, sollte sich etwas anderes zur Beschäftigung suchen.
Räucherwerk ist eine Art der Selbsterfahrung und Horizonterweiterung. Der eigentliche Reiz von Räucherwerk ist ja, das Wirkspektrum auf verschiedenen Ebenen (wie bei den Steinen) auszuprobieren und zu erleben.
Experimentelle Naturerfahrung.
Dazu gehören positive und auch mal negative Erfahrungen. Die müssen nicht gleich unkontrollierte Zustände bedeuten, das ist eher die Ausnahme und das braucht ein vorsätzliches aktives, intensives Inhalieren - zumindest, wenn man eine tiefe Trance auslösen will.
Viel wahrscheinlicher ist, wenn man etwas physisch nicht verträgt, dass Übelkeit, Kopfschmerz und Unwohlsein auftreten. Die größere psychoaktive "Gefahr", auch bei geringer Intensität, sind leichte Halluzinationen oder leicht veränderte Bewusstseinszustände, die, wenn man sie zulässt, Kreativität, Inspiration und Einsichten fördern können - die aber genauso unbewusste, verdrängte Traumata und Ängste hochholen können, also die individuelle unterbewusste, subjektive und subtile Ebene spielt hier eine große Rolle und das kann psychisch nachhaltig "schädigen".
Dieses Risiko ist bei nachweislich halluzinogenen (entsprechende Wirkstoffe) und "giftigen" Pflanzen größer als bei "normalen", kann aber individuell bei ALLEN Pflanzen vorkommen, auch bei solchen, die allgemein als "harmlos" gelten, weil da viel mehr mitspielt als nur bestimmte Wirkstoffe.
Pflanzen haben feinstoffliche Aspekte und sind grundsätzlich mit vielen "übersinnlichen" Sphären verknüpft. Zudem spielt die Grundeinstellung eine wesentliche Rolle bei der Wirkung, Stichwort "set und setting".
Wer da schon vorab derart paranoid ist und sich so viele Gedanken macht, dass irgendetwas kritisch sein könnte, wird aller Wahrscheinlichkeit nach überempfindlich reagieren und tatsächlich das, wovor man sich so sehr fürchtet, erleben.
Räucherwerk gilt rechtlich übrigens als "Gebrauchsgüter" und ist glücklicherweise (noch?) nicht gesetzlich geregelt. Das Schreien nach gesetzlicher Regelung , um sich ohne Eigenverantwortung dann "in Sicherheit" fühlen zu können, kann trotzdem nicht zu 100% funktionieren, weil Pflanzen wie gesagt viel zu komplex dafür sind. Frei verkäuflich heißt also nicht automatisch "unbedenklich". Und die meisten Anbieter haben nicht wirklich Ahnung von der Materie, sondern holen sich die Infos ganz einfach aus der gängigen Literatur.
Sal ist also nicht "giftig" im Sinne einer üblichen "Giftpflanze", nicht so wie ein Nachtschattengewächs.
Aber Sal ist halluzinogen, jedoch ist der genaue Wirkstoff bisher nicht erforscht und es wird in Nepal für die schamanische Trance eingesetzt. Der Text von 'Sensatonics' darüber wurde von Christian Rätsch übernommen und besagt im Original, dass manche Schamanen mit Sal in sehr tiefe Trance gelangen können (und bei den anderen oder den Ritualteilnehmern / Zuschauern ist die Trance dann einfach weniger tief.)
Dass Olibanum ("echter/gewöhnlicher Weihrauch") halluzinogen sein soll, ist ein Mythos, der entstand, weil einmal die Theorie verbreitet wurde, dass bei der Verbrennung Stoffe entstehen, die dem THC (wie in Cannabis) entsprechen. Dies war jedoch nicht nachweisbar und ist deswegen falsch, aber dieser Mythos hält sich nach wie vor hartnäckig. Olibanum verbindet jedoch sehr intensiv mit der göttlichen / sakralen Ebene und wenn jetzt jemand "high" ist oder "berauscht", kann es auch nur die überwältigende Atmosphäre dessen sein.
Außerdem kann einfach jede Art von Rauch Vergiftungserscheinungen und damit wahrnehmungseingeschränkte, also "bewusstseinsveränderte" Zustände hervorrufen. Plus dass man quasi von allem psychisch abhängig werden kann.