Hallo Frau Wolle,
ich bin zwar nicht der Troll, aber wie ich schon in einem anderen thread schrieb, besitze ich auch eine Trommelmaschine. Meine ist von Lortone mit zwei Trommeln. Für eine gelungene Politur ist es praktisch, wenn man eine Trommel ausschliesslich zum Polieren verwenden kann und die andere Trommel eben für die verschiedenkörnigen Schleifmittel, die vor der Politur verwendet werden. Wenn Du lieber ein kleineres Modell magst, das nur Platz für eine Trommel hat, dann würde ich Dir zumindest empfehlen, dir eine zweite Trommel dazuzukaufen.
Eine Trommel muss mit Steinen gleicher Härte ca. zweidrittel bis dreiviertel voll gefüllt werden, damit es funktioniert. Dabei berücksichtigen, dass die Steine vor allem während der grobkörnigen Schleifprozesse stark an Masse verlieren und das Füllniveau im Laufe der Zeit sinkt - wenn es zu niedrig ist, oder im Gegenteil zu voll, funktioniert es nicht mehr so gut.
Du brauchst also eine gewisse Menge gleichharter Steine verschiedener Grösse. Die ganz kleinen Steine sind dann am Ende weg, aber sie sind wichtig, um die grösseren, eventuell konkaven Steine glatt zu bekommen.
Die Schleifmittel habe ich auch bei Lortone bekommen: Die haben mir Körnungen 90, 200, 400, 800 und das Poliermittel empfohlen.
Jeder Durchgang dauert ca. eine Woche., das hängt von den zu trommelnden Steinen ab. Nach ca. 8 Tagen ist das Schleifmittel abgewetzt und taugt nichts mehr - entweder man wechselt zur nächst feineren Körnung (die Steine gut zwischendurch abspülen, aber NICHT im Wasch-oder Spülbecken, sonst gibt es eine hoffnungslose Rohrverstopfung - das Schleifmittel wird zementartig hart), oder man wiederholt den Schleifgang mit frischem Schleifmittel gleicher Körnung.
Bei jedem Schritt (und ganz besonders vor dem Polieren!) solltest du die Steine, die Risse oder tiefe Löcher aufweisen, aussortieren. Erstens könnten sie beim nächsten Schleifgang zerbrechen (und also wieder scharfe Kanten aufweisen

) und zweitens könnten darin noch Körner des alten Schleifganges festsitzen und Dir den nächsten Gang vermackeln.
Die Trommelmaschine macht ein gewisses Geräusch - in der Wohnung eher unangenehm, ich denke da auch an unsere vierbeinigen Freunde.
Ausserhalb der Wohnung solltest Du darauf achten, dass die Temperatur nicht unter den Gefrierpunkt sinkt - schliesslich funktioniert das ganze mit Wasser!
Zu den Steinsorten hatte der Troll von Achat abgeraten - inzwischen weiss ich auch warum: der zerbricht bei jedem Gang aufs Neue.
Inzwischen habe ich meinen vorletzten Gang beendet und es sind nur noch eine kleine Handvoll Steine, die soweit o.k. sind, dass ich sie polieren kann (sobald es draussen wieder wärmer wird

) Damit es trotz der geringen Masse keine Wälzprobleme gibt, füge ich Nussschalen hinzu, bis es zweidrittel voll ist. Im Handel gibt es dafür auch spezielle Plastiklinsen, wenn Du extra Geld ausgeben möchtest

)
Um eine Steintrommel korrekt zu bestücken, sollte man entweder eine grosse Anzahl von Eigenfunden haben oder eine Quelle, wo es wirklich günstig Rohsteine in grösseren Mengen gibt. Sonst lohnt sich meines Erachtens die Anschaffung einer Steintrommel nicht.
Und vielleicht auch daran denken: "was mache ich dann mit dieser grossen Menge Tigerauge-Trommelsteinen?"
Viele Grüsse
Radegunde